Gemeinderäte in Hetzles kritisieren Kosten für Brückensanierung

12.6.2020, 16:44 Uhr
Gemeinderäte in Hetzles kritisieren Kosten für Brückensanierung

© Foto: Karl Heinz Wirth

Die erneute Bauvoranfrage eines Bauwerbers in Honings sorgte in der jüngsten Ratssitzung in Hetzles für rege Diskussionen. Der Bauwerber hatte das Gutachten eines Privatsachverständigen vorgelegt, das ihm bescheinigt, täglich acht Kubikmeter Schmutzwasser je Grundstück einleiten zu dürfen - und nicht wie die Gemeinde behauptete acht Kubikmeter für den gesamten Ortsteil Honings.

Das hätte zur Folge, dass die Gemeinde die Bauvoranfrage positiv bescheiden müsste, da das Grundstück im Bebauungsplan liegt und Verweigerungsgründe nicht mehr gegeben sind. Bürgermeister Michael Bayer (BHUH) widersprach dem und erinnerte daran, dass die Gemeinde das als Träger der wasserrechtlichen Genehmigung anders sehe. Diese Genehmigung begrenze die tägliche Einleitungsmenge auf acht Kubikmeter und sei als Gesamteinleitungsmenge zu verstehen.

Nach Gesprächen mit dem Landratsamt, Wasserwirtschaftsamt Kronach (WWA) und der Verwaltung, vertrete man auch dort die Ansicht, dass die tägliche Einleitungsbegrenzung bei acht Kubikmeter liege, so Bayer.

Wir haben vollstes Verständnis, so Bayer, "dass Bürger aus Honings bauen möchten, vor allem die jüngere Generation". Sollte jedoch die Gemeinde mehr Wasser einleiten, verhalte sie sich rechtswidrig und gefährde die gültige Erlaubnis zur Benutzung der Ortskanalisation.

Im Jahr 2029 läuft die Genehmigung aus und muss neu beantragt werden. Der Vorschlag eines Ratsmitglieds, Honings in eine nördliche und südliche Zone einzuteilen, um die Einleitungsmenge auf 16 Kubikmeter zu erhöhen, wurde als nicht durchführbar verworfen. Einig war sich die Mehrheit des Gremiums, dass alle Bauvorhaben in der jetzigen Situation als kritisch anzusehen sind, jedoch dringend Möglichkeiten für die Zukunft gesucht werden müssen.

"Aktuelle Lage ist unbefriedigend"

Derzeit sei ein Wachstumspotenzial völlig ausgeschlossen, meinten die Räte. In der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass die aktuelle Lage unbefriedigend ist. Bürgermeister Bayer schlug vor, mit dem WWA Kronach und den Fachbehörden beim Landratsamt auszuloten, was zukunftsfähig ist und Honings die Möglichkeit gibt weiter zu wachsen. Letztendlich lehnten die Räte das Vorhaben mit 3:9 Stimmen ab.

Überteuerte Sanierung?

Die Sanierungsarbeiten der Brücke im "Weidengarten II" verzögern sich, da dem Gremium mehrheitlich die Kosten von 186 468 Euro überhöht erscheinen. Bei der letzten Brückenprüfung 2016 wurde diese vom TÜV geprüft und mit der Note 3,4 als nicht ausreichend standhaft eingestuft. Die Brücke muss dringend saniert werden. Das betrifft den Brückenoberbau, Randbereiche, Asphaltüberbau und Geländer. Die Brückenplanung war im März abgeschlossen, im April fand die Submission statt.

Der wirtschaftlichste Anbieter unterbreitete zum Hauptangebot noch einen Vorschlag, der nach Prüfung berücksichtigt werden konnte. Neben der Sanierung der Brücke soll ein 18 Meter langer Böschungsstreifen in Absprache mit dem WWA Kronach durch Wasserbausteine befestigt werden.

Einige Räte hielten das Angebot für weit überhöht und schlugen vor, den Planer einzuladen, um zu erklären, wie sich die Kosten zusammensetzen. Bürgermeister Bayer wies darauf hin, dass die Planungen schon seit längerem laufen und das Gremium immer wieder davon unterrichtet worden sei.

"Es geht um die Sicherheit"

Dem Vorschlag, eine Brücke vorzuziehen, die stärker frequentiert wird, erteilte Bayer eine Absage. Die Brücke im Weidengarten habe aufgrund ihrer Beurteilung erste Priorität. "Es geht hier nicht darum, wie viel Personen und Autos sie nutzen, sondern um den Zustand und die Sicherheit", betonte Bayer.

Nach ausgiebiger Beratung beschloss das Gremium mit 4:8 Stimmen die Aufhebung der Vergabe und beauftragte die Verwaltung, das Planungsbüro zur Erläuterung der Kosten in den Rat einzuladen. Weiter sollen die Kosten aller anderen Brücken dem Gremium transparent vorgelegt werden.

Ebenso beschlossen die Räte, die Ausschreibung der Außenanlagen für die Hackschnitzelanlage und Schule aufzuheben und im Laufe des Jahres das Gelände von einem externen Planer überplanen zu lassen. Im Dezember wurde das Gremium von der Verwaltung über ein Wartungsangebot der Firma Peter Krach für die Hackschnitzelheizung zum Preis von 2690 Euro jährlich informiert. Die Räte beschlossen einstimmig den Vertragsabschluss für die nächsten vier Jahre mit jährlicher Verlängerung.



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