Gibt es 2021 ein Annafest in Forchheim oder nicht?

13.3.2021, 07:01 Uhr
Gibt es 2021 ein Annafest in Forchheim oder nicht?

© Archivbild: Johann Huber

Fest- und Keller-Bürgermeister Udo Schönfelder (CSU) rechnet sich selbst keiner dieser beiden Gruppen zu: "Ich bin Realist", sagt Schönfelder. Dementsprechend laufen in der Stadtverwaltung unter seiner Federführung derzeit Planungen für drei mögliche Szenarien. Udo Schönfelder selbst geht davon aus, dass das Annafest 2021 stattfinden kann. Das ist die Planungsvariante 1. Man habe deswegen kürzlich die Zulassungen für die Schaustellerbetriebe erteilt. "Wenn wir von vorneherein sagen würden, dass das Fest ausfällt, dann wäre dies das falsche Signal", meint der Bürgermeister.

Andererseits sind andere große Veranstaltungen für den Sommer 2021 bereits wegen Corona gecancelt worden. Prominente Beispiele sind "Rock im Park" in Nürnberg und die Erlanger Bergkirchweih. Eine kurzfristige Absage des Forchheimer Annafests ist die Planungsvariante 2. Die Verträge mit den Schaustellern stünden unter dem Vorbehalt einer kurzfristigen Stornierung, erklärt Schönfelder: "Das wäre der Extremfall, falls es die Pandemie-Entwicklung erfordert."

Kommt Zwischenlösung für das Annafest?

Planungsvariante 3 ist eine Art Zwischenlösung. Also ein Annafest, das in kleinerem Rahmen als sonst stattfindet. Dafür denkt die Stadtverwaltung darüber nach, auf eine über Forchheim hinaus gehende Werbung für das Fest zu verzichten, um die Besucherzahl klein zu halten. Auf den Bierkellern könnte es eine Limitierung der Zahl der Sitzplätze geben, um für mehr Abstand zwischen den Feiernden zu sorgen, so Schönfelder. Für Fahrgeschäfte wie das Riesenrad könnte vorgeschrieben werden, dass pro Gondel nur Angehörige einer Familie mitfahren dürfen, damit sich keine Fremden begegnen.

Mit einer solchen Zwischenlösung wiederum mag sich der Betreiber des Riesenrads, Robert Drliczek, nicht so recht anfreunden. Einen Festbetrieb, bei dem sich Besucher womöglich erst negativ auf Corona testen lassen müssen, bevor sie das Festgelände betreten dürfen, mit Maskenpflicht und mit Einschränkungen für die Nutzung von Fahrgeschäften will sich der Schausteller nicht vorstellen. Sein Betrieb bereitet sich trotzdem vor, so dass das Riesenrad zur Verfügung steht, wenn es das Fest tatsächlich gibt: "Aber man weiß nicht, was kommt. Im Moment sind 14 Tage schon eine lange Zeit und meiner Meinung nach kommt jetzt alles auf das Impfen an."

"Wir hoffen das Beste"

Konrad Greif, Inhaber der Brauerei Eichhorn, gehört zu den Pessimisten in Bezug auf das Annafest 2021: "Da bereite ich nichts vor", meint Greif. Es sei ganzjährig immer eine gewisse Menge Eichhorn-Festbier auf Lager, "aber extra für das Annafest wird nichts eingebraut. Sonst bleibe ich am Ende noch drauf sitzen, wenn das Fest ausfällt". Bei der Brauerei Hebendanz dagegen wird es auf jeden Fall ein extra angesetztes Annafest-Bier geben: "Das haben wir schon hergestellt und das reift jetzt", erklärt Brauerei-Chef Fritz Hebendanz. Ansonsten zeigt sich Hebendanz optimistisch: "Ob es stürmt oder schneit, das Bier wird getrunken."

Falls das Annafest abgesagt werden sollte, wird er seinen Gerstensaft in Flaschen abfüllen: "Das trinken die Leute dann eben zu Hause." Auf eine ähnliche Strategie setzen die Brauereien Greif und Neder: "Ich gehe davon aus, dass es kein Annafest 2021 geben wird", sagt Rafael Thiermeyer (Neder). Das Festbier werde es aber trotzdem geben, denn "da war die Nachfrage schon letztes Jahr recht gut". Falls es die Corona-Lage erlaube, werde auch Fassbier für den Kellerbetrieb und die Gastwirtschaft in der Innenstadt abgefüllt. Christian Schuster (jun.) von der Brauerei Greif sagt: "Wir glauben, dass es dieses Jahr kein Annafest gibt." Das Festbier werde dennoch gebraut. Als "Plan B" für den Absatz setzt Schuster genau wie seine Kollegen auf den Flaschenbierverkauf und meint ansonsten: "Wir schauen mal, was kommt."


Kaum Beihilfen: Brauer stecken im historischen Bier-Tief


Und was macht der Brauwastl? Immerhin gibt es das Brauwastl-Bier ausschließlich zum Annafest. "Wir haben schon vor, ein Annafest-Bier zu brauen", sagt Thomas Schramm vom Brauwastl-Team, denn "wir hoffen das Beste". Falls das Fest nicht stattfindet, setzt man auf die Chance, das Bier in zwei, drei schönen Wochen auf dem eigenen Keller ausschenken zu können: "So ähnlich ist das auch letztes Jahr gelaufen."

Verwandte Themen


7 Kommentare