Gößweinstein: Mobilfunkmasten werden wie geplant errichtet

28.4.2021, 19:58 Uhr
Gößweinstein: Mobilfunkmasten werden wie geplant errichtet

© Thomas Weichert

Die Vertreter der Netzbetreiber der Deutschen Telekom, Telefónica (o2) und Vodafone waren per Videokonferenz zugeschaltet und beantworten insgesamt 51 zuvor eingereichte Fragen und weitere Fragen, die während der Sitzung gestellt werden konnten. Am Schluss blieb es dabei: Die Funkmasten bei Gößweinstein, Kohlstein, Behringersmühle, Kleingesee und Wichsenstein werden wie geplant errichtet.

So konnte der Funkmaststandort der Telekom wegen Bürgerprotesten einvernehmlich hinter das Freibad in die dortige Disc-Golfanlage auf Privatgrund verschoben werden. Ursprünglich war der 45 Meter hohe Betonmast vor dem Freibad auf Gemeindegrund geplant gewesen. Die Kommune muss nun die Zufahrt zum neuen Standort herstellen, was mit 70.000 Euro veranschlagt ist. 

Auch in Wichsenstein gab es Proteste wegen des geplanten Standorts des Vodafone-Masts. Zu nah an der Wohnbebauung liege der Standort, wie die Wichsensteiner Bürgerinitiative argumentiert hatte. Auch hier konnte man inzwischen einen Alternativstandort finden – weiter weg vom letzten Wohnhaus. Der Mietvertrag mit dem Grundeigentümer ist bereits abgeschlossen und der Bauantrag soll demnächst eingereicht werden, hieß es. Vodafone-Sprecher Christian Schilling rechnet damit, dass der Mast im Herbst 2022 steht. 

Etwa der gleiche Zeitrahmen gilt für den Maststandort der Telekom in Gößweinstein, wie deren Sprecherin Jennifer Pohl erklärte. In Kleingesee bleibt es bei dem Standort für den mehr als 45 Meter hohen Mast der Telefónica auf dem Oberen Vogelberg beziehungsweise Leimersberg.

Auch in Kleingesee hatte sich gegen den Standort eine Bürgerinitiative gegründet. Wie Telefónica-Sprecher Thomas Lichtenberger dazu erklärte, gäbe es in diesem Bereich nur diese einzige große Erhebung. Eine Alternative zu diesem Standort im Staatsforst gäbe es daher nicht. 
Nur hier könne man eine große Fläche abdecken und die Kreisstraßen von Geschwand bis Stadelhofen sowie die Ortschaften in diesem Suchkreis versorgen.

„Der Standort hängt am Ende mit unserem Kundenbedarf zusammen“, sagte dazu der Unternehmensvertreter. Eine Himmelsleiter wie in Pottenstein als Aussichtsturm zu bauen, wie von den Kleingeseeern angeregt, sei aus wirtschaftlichen Gründen nicht machbar.

Auf die Frage von Georg Lang (CSU), ob Mitbewerber auch die Funkmasten der Konkurrenz nutzen können, erklärte Schilling, dass dies durchaus vorstellbar sei, wenn es mit der Netzabdeckung passe. Die Netzbetreiber würden sich vorher nicht untereinander abstimmen, aber eine Mitnutzung der Masten anderer Anbieter sei bereits Gang und Gäbe, so auch Pohl. Lichtenberger verwies darauf, dass die Netzbetreiber unterschiedliche Grundstrukturen hätten. Es sei jedoch gängige Praxis, andere Masten mitzunutzen. 

Behördenmast ungeeignet

Auf die Frage von Kerstin Hölzel (SPD), ob der Standort bei Wichsenstein zukunftsfähig sei, antwortete Schilling: „Wir bauen keinen Kompromiss.“

Zu den verschiedenen Antennen auf dem Burgturm erklärte die Telekom-Sprecherin, dass derzeit nicht geplant sei, diesen Standort abzubauen. Er sei schlichtweg nicht mehr erweiterbar. Lang wollte daraufhin wissen, ob Gößweinstein nach dem Bau des Masts hinter dem Freibad und mit den Burgsendern hochwertig versorgt sei – oder ob dann noch weitere Standorte notwendig wären. „Zum jetzigen Zeitpunkt ja“, es könne jedoch keiner in die Zukunft schauen, meinte Pohl. Für Lichtenberger wäre eine Prognose „Glaskugelleserei“. 

Auszuschließen seien weitere Maststandorte jedoch wegen der anspruchsvollen topografischen Lage nicht, da die Netzbetreiber bis 2024 alle Verkehrswege mit Mobilfunk versorgen müssten. Für die Versorgung von Behringersmühle, der B470 und der Staats- und Kreisstraßen in diesem Bereich müsse zusätzlich ein Sendemast auf dem Schweigelberg gebaut werden. „Vom ursprünglichen Standort vor dem Freibad hätte man auch Behringersmühle erreicht“, erklärte Pohl. Nicht aber Kohlstein, wo auch noch ein Mast gebaut wird, und Tüchersfeld, wo man sich bereits ein Flurstück vertraglich gesichert habe. Von dort aus sei es dann auch möglich, den Mobilfunk für die Orte Rackersberg und Weidmannsgesees zu verbessern. 

Laut Schilling ist der Behördenfunkmast des Freistaats Bayern in Richtung Tüchersfeld wegen des abfallenden Geländes ungeeignet. Nur mit dem neuen Mast in Gößweinstein könne man das volle Verkehrswegeprogramm nicht erfüllen.

Auf Nachfrage von Dietmar Winkler (CSU) erklärte Schilling, dass der Mast auf dem Schweigelberg grob geschätzt im Sommer 2022 in Betrieb gehen soll. Auch zur Netzabdeckung von Ober- und Unterailsfeld soll laut Pohl in diesem Bereich noch ein weiterer Mast gebaut werden. Hier sei man bereits in der Phase der Markterkundung; eine Ortsbegehung für ein geeignetes Grundstück sei geplant. Die Gemeinde Ahorntal müsse sich aber noch überlegen, dafür einen Förderantrag zu stellen.

THOMAS WEICHERT 

 

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