Gößweinstein: Peter Helldörfer verlässt Gemeinderat

26.7.2018, 18:00 Uhr
Peter Helldörfer (CSU) tritt enttäuscht zurück.

© Thomas Weichert Peter Helldörfer (CSU) tritt enttäuscht zurück.

„Die letzten Jahre waren nicht erfreulich“, sagte Helldörfer in einem Gespräch. Für ihn persönlich im Gemeinderat nicht, aber auch, was die gemeindliche Entwicklung betrifft, äußert er sich kritisch. In den etwas mehr als 34 Jahren, in denen der 66-jährige Helldörfer im Gremium wirkt, habe er versucht, sich für die Gemeinde einzubringen.

Über die Gründe seines Rücktritts wolle er zu gegebener Zeit noch reden. Helldörfer war auch zwölf Jahre Zweiter und sechs Jahre Dritter Bürgermeister von Gößweinstein und erwarb sich dabei große Verdienste um die Kommunalpolitik. In letzter Zeit habe er festgestellt, sagte er jetzt enttäuscht, dass an seinen Vorschlägen kein Interesse mehr besteht. So zum Beispiel sein Antrag auf Anpassung der gemeindlichen Zuwendungen für die Jugendförderung der Vereine. Eingereicht habe er das Gesuch schon am 22. Februar. Bis heute wurde es trotz mehrmaliger Nachfragen nicht behandelt.

Helldörfer schlägt hier vor, dass die Gemeinde den Vereinen zirka 30 Prozent mehr Zuschuss für die Turnhallenbenutzung gewährt und die Jahrespauschale pro jugendliches Vereinsmitglied auf fünf Euro erhöht wird. Für den Verwaltungsexperten ist es ein Unding, dass so ein einfacher Antrag nach fünf Monaten noch immer nicht behandelt wurde.
Am kommenden Dienstag steht Helldörfers Antrag nun auf der Tagesordnung. Jedoch mit der gleichen Beschlussempfehlung wie schon einmal. Peter Helldörfer selbst wird jedoch nicht mehr dabei sein. Dies sei aber nicht der einzige Grund für seinen Rücktritt. „In dieser Wahlperiode hat sich in Gößweinstein wenig bewegt“, sagt Helldöfer.

Es gehe ihm vor allem auch um die Art und Weise, wie seine Wortmeldungen und Anträge behandelt werden. Helldörfer war 30 Jahre lang geschäftsführender Beamter der Nachbargemeinde Obertrubach und zuvor, von 1979 bis 1984, Geschäftsleiter des Marktes Gößweinstein. Als er 1984 gegen Hans Backer als Gößweinsteiner Bürgermeister kandidierte, konnte er nicht gleichzeitig Geschäftsleiter in Gößweinstein bleiben.

Nach 34 Jahren im Amt als Gemeinderat möchte er an den Beratungen im Gremium nicht mehr teilnehmen. 20 Jahre lang war Helldörfer Fraktionsvorsitzender für die CSU/JuF im Marktgemeinderat, außerdem auch Kreisrat. In Gößweinstein hat er sich ehrenamtlich engagiert, so im Männergesangverein und als Verbandsrat der Wiesentgruppe.

Bürgermeister Zimmermann hat sich zu dem Schritt seines Gemeinderates nicht geäußert. Nach Auskunft seiner Sekretärin hielt sich der Bürgermeister gestern den ganzen Tag über auf einer wichtigen Versammlung in Ebermannstadt auf. Die nächste Gemeinderatssitzung ist auf den 31. Juli terminiert.

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