Gräfenberg: Diskofieber soll Fahrten im Rausch verhindern

15.7.2019, 10:00 Uhr
Gräfenberg: Diskofieber soll Fahrten im Rausch verhindern

© FFW Gräfenberg

Rettungskräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei schilderten auch diesmal ihre Sichtweisen. So berichteten Johannes Götz (Polizeiinspektion Ebermannstadt), Thomas Müller (Feuerwehr Gräfenberg) und Fabiola Schütz (ASB) über den Ablauf von Einsätzen, bei denen mehrere Jugendliche und junge Erwachsene teilweise schwer verletzt wurden und auch starben. Kreuze an den Straßen sind Zeugen davon.

Auch die Notfallseelsorge wird bei solchen Unfällen oft benötigt. Ein Seelsorger zeigte seine Arbeit auf, die in zwei Kategorien geteilt ist: Die Notfallseelsorge für Betroffene, aber auch für Einsatzkräfte.

Besondere Gefahr im Dunkeln

Unfälle vermeiden kann man auch durch sicheres Fahren. Die Kreisverkehrswacht Forchheim warb deshalb für das Fahrsicherheitstraining und zeigte die Gefahren für junge Fahrer auf. Es wurde deutlich: Erst im Laufe der Jahre erwirbt man die notwendige Erfahrung, um wirklich sicher im Straßenverkehr unterwegs zu sein. Besonders gefährlich seien für die jungen Leute Nachtfahrten und der Straßenverkehr am Wochenende.

Der Theorie folgte die Praxis. Die Schüler durften die so genannte Rauschbrille, die je nach Stärke zwischen 0,8 – 1,3 Promille simuliert, an einer von drei Stationen auszuprobieren. Station 1: Eine Stecke mit einzelnen Kurven mit einem Kettcar fahren. Station 2: Tennisbälle fangen und anschließend einen Parcours durchlaufen. Station 3: Mit einem Schlüssel ein Fahrradschloss öffnen. Gar nicht so einfach.

Auch das Landratsamt war beim Diskofieber dabei. Eine Mitarbeiterin der Führerscheinstelle erzählte den Schülern, welche Folgen Alkohol am Steuer oder Drogenkonsum für die Fahrerlaubnis haben.

Die Kriminalpolizei Bamberg K 4 – Rauschgiftkriminalität ging tiefer zu den Drogen ein und erklärte den Schulabgängern mehr über die Gefahren der Drogen, deren Wirkung und Schäden, die sie im Körper anrichten.

Nach einer regen Abschlussdiskussion wünschten sich die Referenten, dass die Teilnehmer anständig bleiben.

Wie wichtig derartige Präventionsarbeit ist, wurde 14 Stunden nach dieser Veranstaltung bei einem schweren Verkehrsunfall deutlich, den ein alkoholisierter 30-Jähriger verursacht hatte. Durch das "Diskofieber" sollen genau solche Unfälle vermieden werden.

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