Gräfenberg: Sylvia Hofmann will Bürgermeisterin werden

17.1.2014, 10:00 Uhr
Gräfenberg: Sylvia Hofmann will Bürgermeisterin werden

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Damit wurde jetzt nach längerem Rätselraten in der Bevölkerung das Geheimnis gelüftet, wer als Nachfolger des 57-jährigen Werner Wolf für die Freien Wähler in das Rennen um den Bürgermeistersessel bei den Wahlen am 16. März gehen wird. Wolf hatte, wie berichtet, im Herbst aus gesundheitlichen Gründen nach 18-jähriger Amtszeit an der Spitze der 4100 Einwohner zählenden Stadt Gräfenberg auf eine weitere Kandidatur verzichtet.

„Noch nie Frau an der Spitze“

„Ich möchte die erste Bürgermeisterin der Stadt Gräfenberg werden, nachdem es noch nie eine Frau an der Stadtspitze gegeben hat und es schon deshalb Zeit für einen Wechsel ist“: Mit diesen Worten stellte sich die im Ortsteil Thuisbrunn verheiratete Mutter von zwei Töchtern, die als Medizinisch-Technische Assistentin in der Pathologie in Erlangen arbeitet, den Mitgliedern im Gasthaus Brehmer vor. „Ich gehöre dem Stadtrat seit 2008 an und wurde sogleich zur 3. Bürgermeisterin gewählt.“

Unter den Anwesenden befanden sich auch Landrat Reinhardt Glauber und der Freie-Wähler-Kreisvorsitzende Manfred Hümmer. Der amtierende Landrat machte dann auch der frisch gekürten Bürgermeisterkandidatin Mut, indem er an seinen Wahlkampf im Jahre 1996 erinnerte. Damals hätten ihm auch nur sehr wenige einen Erfolg zugetraut. Doch Glauber siegte völlig überraschend über den CSU-Kandidaten Walter Hofmann – um dann gleich zweimal, 2002 und 2008, als Landrat wiedergewählt zu werden. Das könne auch für Sylvia Hofmann ein gutes Omen sein.

Charmant, aber resolut

Mit 25:0 Stimmen wurde Hofmann dann auch einstimmig gewählt. Gleiches galt für die 16 Bewerber umfassende Kandidatenliste für die Stadtratswahl. Nach der Nominierung gab die charmante, aber resolute Sylvia Hofmann zu, sich die Zustimmung ihrer Familie zur Bedingung für eine Bürgermeister-Kandidatur gemacht zu haben. Auch sei für sie der Grund für ihren Beitritt zu den Freien Wählern vor sechs Jahren ihre Überzeugung gewesen, dass Parteipolitik auf kommunaler Ebene – im Gegensatz zur Landes- oder Bundespolitik – nichts zu suchen habe.

Sie werde sich deshalb im Falle ihrer Wahl zur Bürgermeisterin stets offen für die Belange und Interessen der Bürger einsetzen und dabei immer an vorderster Stelle ihrer Überlegungen das Wohl der Stadt und ihrer Bürger stellen. Sie wolle zusammen mit dem Stadtrat die Betreuungsangebote für Kinder und Jugendliche weiter ausbauen und verbessern. Um für den Zuzug junger Familien attraktiv zu sein, sei auch die Ausweisung neuer Wohngebiete nötig, führte Hofmann aus.

Haushalt konsolidieren

Als weitere Ziele nannte die 42-Jährige die Dorferneuerung in den Ortsteilen und nicht zuletzt die Fertigstellung der Sanierungs- und Ausbaumaßnahmen bei der Wasserversorgung und der Abwasseranlage. Außer acht lassen dürfe man aber keinesfalls die Finanzierbarkeit dieser Vorhaben. Schließlich genieße für sie, so eine kämpferische Sylvia Hofmann weiter, die Konsolidierung der städtischen Haushaltsmittel oberste Priorität. „Eine gewaltige Aufgabe, für die ich eure Unterstützung, euer Vertrauen benötige, in dem Kampf um unser Gräfenberg, für eine glückliche Zukunft unserer Kinder.“

In einer ersten Reaktion auf die Kandidatur von Sylvia Hofmann freute sich ihr SPD-Kontrahent Hans-Jürgen Nekolla, bislang der einzige Kandidat auf den Posten des Stadtchefs, zunächst darüber, dass es jetzt einen zweiten Bewerber gebe. Dies könne nur gut für die Demokratie sein. Er werde jedenfalls Sylvia Hofmann, die er als 3. Bürgermeisterin schätzen gelernt habe, im Wahlkampf sehr ernst nehmen, wie er es auch mit jedem anderen Wahlgegner tun würde.

16 Bewerber

Auf der 16 Bewerber umfassenden Kandidatenliste folgen der Spitzenkandidatin Sylvia Hofmann aus Thuisbrunn an Nummer eins schließlich Stadträtin Renate Krause aus Sollenberg, Martin Kempe aus Gräfenberg, Jennifer Porst aus Walkersbrunn, Stadtrat Hans Weber aus Lilling, Konrad Hofmann aus Thuisbrunn, Walter Gräser aus Gräfenberg, Daniel Lampret aus Neusles, Cathrin Trautner aus Walkersbrunn, Norbert Güldner aus Gräfenberg, Hans-Günter Fiebig aus Thuisbrunn, Erich Schwarz aus Thuisbrunn und Jürgen Reichel aus Gräfenberg.

Große Überraschung

Zur großen Überraschung aller fand sich dann aber auch der amtierende Bürgermeister Werner Wolf an Position 14 der Bewerberliste wieder. Der scheidende Stadtchef begründete seine Bewerbung um ein Stadtratsmandat damit, von Sylvia Hofmann darum gebeten worden zu sein, ihr doch bei der kommenden Arbeit mit seiner langjährigen Erfahrung mit Rat und Tat beizustehen.

Schließlich folgten noch an Listenplatz 15 Sandra Blüchel aus Gräfenbergerhüll und Elvira Groß aus Hohenschwärz an der letzten Stelle. Zu Ersatzleuten wurden von der Aufstellungsversammlung abschließend noch die amtierenden Stadträte Herbert Deuerlein aus Gräfenbergerhüll und Alexander Schütz aus Haidhof gewählt.

Die Liste der Freien Wähler: 1. Sylvia Hofmann, 2. Renate Krause, 3. Martin Kempe, 4. Jennifer Porst, 5. Hans Weber, 6. Konrad Hofmann, 7. Walter Gräser, 8. Daniel Lampret, 9. Cathrin Trautner, 10. Norbert Güldner, 11. Hans-Günter Fiebig, 12. Erich Schwarz, 13. Jürgen Reichel, 14. Werner Wolf, 15. Sandra Blüchel, 16. Elvira Groß. Als Ersatzkandidaten stehen Herbert Deuerlein und Alexander Schütz bereit.
 

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