Gräfenberg: Waldkindergarten wäre eine Lösung

23.2.2019, 11:00 Uhr
Gräfenberg: Waldkindergarten wäre eine Lösung

© Foto: Roland Huber

"Meinen Sie das ernst?" Bürgermeister Hans-Jürgen Nekolla (SPD) war fassungslos, als ihm Martin Hempfling vom Forchheimer Amt für Jugend und Familie mitteilte, dass Gräfenberg künftig bis zu 60 Krippenplätze und bis zu 140 Kindergartenplätze mehr brauchen wird. Hempfling hatte den Bedarf mittels einer Fragebogenaktion herausgefunden; Faktoren wie Baulandentwicklung, Elterngeld oder auch Gast- und Migrationskinder sind berücksichtigt. Der aktuell ermittelte Bedarf beträgt 48 Plätze bei Kindern unter drei Jahren und 123 bei Kindern über drei Jahren. Vorhanden sind 36 und 100 Plätze.

Es muss nach Ansicht des Experten schnell gehandelt werden. In den Altersklassen Kleinkinder stehen 16 auf der Warteliste, bei Vorschulkindern sechs. "Das Thema ist wie vom Himmel gefallen, auch die Einrichtungen wurden von den Anmeldungen überrollt" stellte Heiko Kracker (GBL) fest.

Kinder sollen in Container

Baulich sei bis September nicht viel machbar, erklärte Nekolla und brachte eine Containerlösung ins Spiel. Mit neuen Räumlichkeiten ist es aber nicht getan, "wir brauchen auch das entsprechende Personal", argumentierte Lars Laufer von der CSU und erhielt hierfür breite Zustimmung.

Eine Entscheidung, welcher Weg kurzfristig eingeschlagen wird, fiel noch nicht. Es gilt jetzt, den ermittelten Bedarf anzuerkennen und festzustellen: Was einstimmig geschehen ist. Eine Lösungsmöglichkeit zeigten anschließend Lisa Sandner, die pädagogische Leiterin des Waldkindergartens Forchheim, und Jonas Wenderoth auf. Waldkindergärten gibt es im Landkreis außer in Forchheim bereits in Streitberg, Hausen und Neunkirchen.

Die Berichte der Pädagogen stießen auf reges Interesse, zumal es um konkrete Örtlichkeiten ging. Auch Martin Hempfling vom Landratsamt hielte diese Alternative für Gräfenberg, sinnvoll. Die Pläne werden weiterverfolgt.

Abschied vom Kommandanten

"Ich habe es in meiner zu Ende gehenden Amtszeit leider nicht geschafft, den Bestand an Aktiven in der FFW Gräfenberg auf 100 zu erhöhen", bedauerte Kommandant Thomas Müller, der zum 1. März aus dem Amt scheidet. Müller ist Sprecher der gesamten acht Feuerwehren im Stadtgebiet. Bürgermeister Nekolla appellierte, Mitglieder für die Feuerwehren zu werben. Es könnten auch Quereinsteiger sein". In den einzelnen Wehren leisten derzeit 258 Aktive Dienst, hinzu kommen 42 Anwärter. Den Feuerwehrvereinen gehören 590 Mitglieder an.

Neues Auto eingeweiht

Insgesamt leisteten die Wehren 2018 3185 Einsatzstunden, die meisten Einsätze hatte die Feuerwehr in Gräfenberg, gefolgt von Thuisbrunn. Die Inbetriebnahme des neuen LF 20 im April war ein Höhepunkt im Jahr. Der Stadtrat bestätigte anschließend in den Ämtern: FFW Gräfenberg: Jakob Schuberth als Kommandant und Wolfgang Heinig als Stellvertreter; FFW Kasberg: Alfred Hofmann und Bernd Gstader; FFW Lilling: Rico Sieber als Kommandant, Klaus Maier als Stellvertreter; FFW Sollenberg: Tobias Weber als Kommandant; FFW Thuisbrunn: Heiko Hofmann und Christoph März.

In seiner Januarsitzung hatte der Stadtrat ausführlich über den Antrag hinsichtlich des Steinbruchwerks debattiert. Es ging um Verfüllung und Verfüllkategorien. Bedenken bestanden insbesondere über eventuell belastetes Füllmaterial, das von außen kommen könnte. Für einheimische Hausbauer wäre eine Genehmigung hingegen ein Vorteil, könnten sie doch dort ihren Aushub abliefern.

Aushub kritisch beäugt

"Wir haben in kleinem Kreis mit den Fraktionsvorsitzenden alle kritischen Punkte ausführlich und erschöpfend analysiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir mit einer kleinen Einschränkung zustimmen sollten" berichtete Bürgermeister Nekolla.

Matthias Striebich (B90) räumte ein, dass Restbedenken bestehen. Die Zustimmung erfolgte einstimmig, die Einschränkung gegenüber dem Antrag besteht darin, dass einer Zufahrt über die Innenstadt von Gräfenberg nicht zugestimmt werden kann. Nun soll das Landratsamt Forchheim die Planungen der Umgehungsstraße weiter voranzutreiben.

Ebenfalls ohne Gegenstimmen verabschiedete der Stadtrat den Erschließungsvertrag mit dem Kommunalunternehmen Gräfenberg für das Baugebiet "Kellerwiese Thuisbrunn".

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