Gräfenberg: Wenn der Sand einem Nachbarn den Schlaf raubt

14.10.2020, 20:07 Uhr
Gräfenberg: Wenn der Sand einem Nachbarn den Schlaf raubt

© Foto: Stefan Braun

Das Nürnberger Unternehmen "LGA Immissions- und Arbeitsschutz GmbH" bestätigt darin dem Steinbruch Endress, der das Gutachten in Auftrag gegeben hat, dass die Lärm-Immissionswerte sowohl in der Tag- als auch in der Nachtzeit generell eingehalten werden.

"Ob es sich bei den tieffrequenten Geräuschimmissionen um schädliche Umwelteinflüsse handelt, ist im Einzelfall nach den örtlichen Verhältnissen zu prüfen" heißt es weiter im Text des Gutachtens. Als wahrscheinliche Quelle der von Alexander Asteriades monierten Geräusche wird eine Sandaufbereitungsanlage genannt, die seit 25 Jahren im Steinbruch läuft. Ob die Geräusche, die Asteriades in der Nacht wahrnimmt, wirklich von dieser Anlage ausgehen, könne nur mit einer Messung in seinen Räumen verifiziert oder widerlegt werden. "Wir werden hierzu mit Herrn Asteriades kurzfristig Kontakt aufnehmen, denn für eine Messung bei ihm benötigen wir seine Zustimmung", erklärte Geschäftsführer Bernhard Pabst, der gemeinsam mit Johanna Neumeyer, der Nichte des Inhabers Wolfgang Endress, zu dem Gutachten Stellung bezog. "Eventuell gibt es ja eine andere Quelle, die für die Probleme von Herrn Asteriades verantwortlich ist", fügte Neumeyer hinzu.

Schotterwerk deutlich lauter

Von einem anderen Nachbarn wird die Dauer der dem bereits erstellten Gutachten zugrunde liegenden Messung kritisiert – dem Vernehmen nach dauerte sie nur einen Tag. Aus diesem Grund ist nun eine zweite Messung über einen Zeitraum von sieben Tagen vorgesehen.

"Am wahrscheinlichsten wird die Messung wieder im Anwesen von Herrn Stöcker durchgeführt, er wohnt am nächsten am Steinbruch", erklärt dazu Bernhard Pabst. Das Anwesen von Eddi Stöcker liegt rund 150 Meter von der Abbruchkante entfernt; zum Anwesen von Alexander Asteriades sind es von dort noch einmal etwa 100 Meter. Die Sandaufbereitungsanlage, eine Maschine mit einer Länge von über 20 Metern, steht wiederum in rund 100 Metern Entfernung von der Abbruchkante.

"Diese Maschine ist aber tagsüber nicht die Hauptlärmquelle. Das Schotterwerk ist da deutlich lauter", informiert Pabst, der zudem gemeinsam mit Neumeyer versichert, dass der Steinbruchbetreiber an einem guten Verhältnis zu den Nachbarn stark interessiert sei und diesen so gut es geht entgegenkomme. "Wir wollen daher erreichen, dass beide Messungen noch in diesem Jahr stattfinden, die 7-Tage-Mesung bei Herrn Stöcker möglichst noch im Oktober", kündigt der Geschäftsführer der Firma Endress an.

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