Nachverdichtung

Große Wohnanlage in der Mozartstraße Forchheim stößt auf Skepsis

23.6.2021, 10:13 Uhr
Große Wohnanlage in der Mozartstraße Forchheim stößt auf Skepsis

Grundsätzlich begrüßten es alle Stadträte im jüngsten Forchheimer Bauausschuss, dass auf einem bestens erschlossenen, aber noch unbebauten Grundstück fast genau in der Mitte des Forchheimer Stadtgebietes neuer Wohnraum entstehen soll. Konkret: Knapp 1400 Quadratmeter Freifläche "in zweiter Reihe", zwischen der Hainstraße 10 im Westen und der Mozartstraße im Osten.

Allerdings konnten sich nur die wenigsten Ausschuss-Mitglieder mit den Dimensionen anfreunden, die dem Bauwerber vorschwebten: Der will ein Anlage in nach Süden geöffneter U-Form realisieren (mit einer Länge und Breite von jeweils rund 25 Metern).

Gebaut werden sollen drei Vollgeschosse samt Flachdach und Dachterrasse mit insgesamt zwölf Wohneinheiten – bestehend aus fünf Vier-Zimmer-, vier Drei-Zimmer- und drei Zwei-Zimmer-Wohnungen. Und im Außenbereich: ein Kinderspielplatz und die 18 erforderlichen Auto-Stellplätze. Letztere soll eine Gabionenwand im Norden von den Nachbargrundstücken trennen.

Die Sache mit der Versiegelung

Den kritischen Reigen nach dieser Projektvorstellung eröffnete CSU-Rat Holger Lehnard: "Nachverdichtung ja, aber . . . ", fing er an, " . . . diese Vollversiegelung der Fläche macht mir Sorgen". Schon allein die Stellplätze waren ihm "in dieser Massigkeit, in diesem dicht bebauten Gebiet" zu viel. Edith Fießer (FGL) meinte: "Ich sehe da keinen Baum, keinen Strauch, da ist ja nichts grün." Ihr Parteikollege Emmerich Huber ergänzte: Man könne auch alternative Formen von Stellplätzen planen, bei denen nicht gleich alles zubetoniert werden müsse.

Auch Sebastian Körber (FDP) empfand die vom Bauwerber vorgelegten Entwürfe schlichtweg als "zu groß". Körber: "Sechs bis acht Wohneinheiten, das könnte ich mir da vorstellen, aber bitte keine zwölf." Damit nämlich würde man den Rahmen eines "klassischen Mehrfamilienhauses" sprengen.

Andrea Hecking (FGL) kritisierte weiter: "Für mich ist das kein familienfreundliches Bauen", der angedachte Spielplatz im Hinterhof wirke wie notgedrungen eingeschoben und sei "viel zu klein".

25 bis 30 Prozent kleiner

Thomas Werner (CSU) plädierte für eine Reduzierung der Wohneinheiten auf maximal neun und der Wohnfläche um "25 bis 30 Prozent". Das, so Werner, würde die Wohnanlage auf ein "erträgliches Maß" verkleinern.

Körber forderte, diese Vorgaben in den Beschlussvorschlag mitaufzunehmen – was OB Uwe Kirschstein (SPD) aber nicht wollte. Er betonte: "Es handelt sich um einen Bau-Vorbescheid und nicht um einen Bauantrag." Konkrete Maßgaben habe man deswegen noch nicht vorzugeben, vielmehr "erteilen wir hier dem Bauwerber entweder das gemeindliche Einvernehmen oder eben nicht – und geben ihm unsere Anregungen als Hausaufgaben mit auf den Weg", sagte der OB.

So geschah es am Ende auch: Gegen zwei Gegenstimmen wurde das Einvernehmen nicht erteilt und eine Umplanung des Bauvorhabens gefordert.

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