Neuer Lebensabschnitt

Großer Tag für 42 Erstklässler an der Grundschule im Forchheimer Stadtteil Reuth

14.9.2021, 15:20 Uhr
Großer Tag für 42 Erstklässler an der Grundschule im Forchheimer Stadtteil Reuth

© Athina Tsimplostefanaki, NNZ

Mucksmäuschenstill ist es in der Turnhalle der Reuther Grundschule. Und das, obwohl doch alle so aufgeregt sind am ersten Schultag. Nicht nur die 21 Kinder, die schick gekleidet nebeneinander auf einer Turnbank direkt vor der Bühne sitzen, sondern auch ihre Eltern und sogar die Lehrerinnen. "So ein erster Tag im Schuljahr ist für uns auch immer etwas ganz Besonderes", sagt Schulleiterin Bettina Lander. "Wir sind gespannt auf die Kleinen, ob sie neugierig und aufgeschlossen sind und darauf wie es läuft in den ersten Tagen."

Erst einmal läuft alles streng nach Plan. Muss es auch. Wegen Corona. Aus diesem Grund gibt es für die Erstklässler keine gemeinsame Feierstunde, sondern zwei getrennte Veranstaltungen nacheinander. 9 Uhr beginnt die für die Klasse 1a, 10 Uhr für die Schülerinnen und Schüler der 1b.

Etwas schade findet das die Schulleiterin, immerhin wurde der Schulanfang vor Corona ganz groß gefeiert. Mit allen Klassen, mit allen Verwandten, mit Unterstützung und Bewirtung durch Elternbeirat und Förderverein. "Wir haben immer ein Musical vorbereitet, das die älteren Jahrgänge für die neuen Kinder aufgeführt haben", erzählt Bettina Lander.

All das kann in diesem Schuljahr - wie auch schon im vergangenen - nicht stattfinden. Doch das heißt nicht, dass es keine würdige Feierstunde gibt, an die sich die Kinder erinnern werden.

Denn sie stehen heute im Mittelpunkt. "Ihr seid heute die allerwichtigsten Gäste hier, deshalb sitzt ihr auch ganz vorn", sagt die Schulleiterin und blickt in 21 gespannte Augenpaare. Auf ihre Frage: "Wer ist denn ein bisschen aufgeregt", gehen einige Hände in die Höhe. Auf ihre weiteren Fragen: Wer hat heute eine Schultüte dabei? Wer eine Schultasche? Und wer hat neue Stifte bekommen? melden sich alle Mädchen und Jungen. "Wir sind doch alle Erstklässler", ruft ein Mädchen. Das Eis ist gebrochen.

Und so fällt es den Kindern auch nicht schwer zu erklären, was sie in der Schule so alles lernen wollen. Lesen natürlich. "Bis Weihnachten könnt ihr nicht nur euren Namen, sondern ganze Geschichten lesen", erklärt ihnen die Rektorin. Schreiben und Rechnen wollen sie auch lernen. Und Singen, Malen, Turnen. "Ihr werdet auch spannende Sachen erfahren, über das Leben oder über die Tiere", meint die Schulleiterin.

Apropos Tiere: Auf dem Whiteboard, das direkt neben der Bühne steht, erscheint ein Löwe mit Schultasche auf dem Rücken. "Was der und viele andere Tiere so alles in der Schule lernen könnten, das haben sich unsere Viertklässler überlegt", kündigt Bettina Lander an und schaut in Richtung Turnhallenwand, wo die Viertklässler stehen und auf ihren Auftritt warten.

Schon ruft sie die ersten auf die Bühne. In der Hand haben die Mädchen und Jungen selbst gemalte Bilder, auf denen sie ihre Gedanken zum Thema festgehalten haben. Dazu sagt jeder einen selbst erdachten Reim. "Wenn ein Tiger in die Schule geht, lernt er beißen, jagen und sein Fressen immer bei sich zu tragen", hat sich einer überlegt. "Wenn ein Auto in die Schule geht, lernt es fahren, tuten und vielleicht auch zu hupen", eine andere.

So geht es munter weiter, bis die Hauptpersonen an der Reihe sind, selbst auf die Bühne zu kommen, als sie von ihrer zukünftigen Lehrerin Anna Brütting aufgerufen werden. Weil die Großen es ihnen vorgemacht haben und weil sie mit den Lehrerinnen schon so nett geplaudert haben, fällt Anna-Maria, Helin, Linus, Dean, Tabea und den vielen anderen auch das gar nicht schwer.

Schon haben die 21 ABC-Schützen ihren ersten großen Auftritt gemeistert und dürfen mit Anna Brütting zum ersten Mal ins Klassenzimmer. Natürlich gewappnet mit Schultasche und Schultüte.

Und während die Kinder mit ihrer Lehrerin darüber rätseln, was sich wohl in ihrer Schultüte befindet, wendet sich Schulleiterin Bettina Lander noch einmal an die Eltern. "Jetzt beginnt für Ihr Kind und auch für Sie ein neuer Lebensabschnitt", sagt sie und weiß, dass das für die Eltern auch bedeutet, "dass für Sie vieles unbekannt ist, dass Sie sich viele Gedanken machen und dass Sie sich vielleicht auch an ihre eigene Schulzeit erinnern".

Und gerade deshalb wünscht sie sich von den Müttern und Vätern, dass sie ​​​​​​Vertrauen haben. In ihre Kinder und in das System Schule. "Seien Sie stolz auf ihr Kind, zeigen Sie Interesse an dem, was es macht und wenden Sie sich an uns, wenn Sie unsicher sind", gibt die erfahrene Schulleiterin den Eltern mit auf den Heimweg.

Den müssen sie gleich nach der Feierstunde antreten. Denn die nächste Gruppe ist an der Reihe. 10.30 Uhr, wenn die Kinder ihre erste Schulstunde beendet haben, dürfen die Eltern sie wieder abholen. Und natürlich Fotos machen. Denn dieser besondere Tag soll nicht nur im Gedächtnis, sondern auch im Bild festgehalten werden.

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