Ist es eine Erklärung?

Grund für Sterben: Fischen ging wohl die Energie aus

Redaktion Nordbayerische Nachrichten

11.4.2022, 16:28 Uhr
Grund für Sterben: Fischen ging wohl die Energie aus

© Mathias Erlwein, NN

Thomas Speierl, Fachberatung für Fischerei beim Bezirk Oberfranken, erläutert in einem Schreiben, dass es sich bei dem Karpfensterben auch um das EMS (Energie-Mangel-Syndrom) handeln könne, das im Frühjahr häufiger in der Teichwirtschaft vorkomme.

Schwierige Temperaturverläufe

„Aufgrund ungünstiger Witterungsverläufe beim Übergang in die erneute Fressphase kann es zu einem vollständigen aufzehren der Energiereserven kommen, da der Stoffwechsel bei den Fischen, insbesondere den großen Individuen, nicht richtig anspringt. Gerade die Temperaturverläufe in den letzten Wochen (hohe Tagestemperaturen, Nachtfrost) waren nicht günstig.“

Winterruhe gestört?

Ursächlich würden aber stets Störungen in der Winterruhe der Fische vorausgehen, die zu einem übermäßigen Energieverbrauch führen, so Speierl. „Dies kann an der Aisch Kormoran, Biber oder mittlerweile auch der Fischotter sein. Den Fischen gehen am Ende der Kälte- und Fastenperiode die Reserven aus.“

Nachdem der Fischfachberater aber mögliche Beeinträchtigungen am Wasser von seinem Büro aus nicht ausschließen kann, wie er ausführte, habe er die Anfrage und Fotos auch an die Kollegen am Wasserwirtschaftsamt Kronach weitergeleitet, mit der Bitte zu eruieren, ob es hinsichtlich der Wasserqualität ín den letzten Wochen in der Aisch Auffälligkeiten gab.

Tobias Küblböck, Kormoranmanagement für Nordbayern in Höchstadt, betonte in einem weiteren Schreiben zudem: An der Aisch gebe es keine deutlich erhöhte Kormoranpräsenz. „Es sind zwar stets Kormorane anzutreffen, aber nicht über das gewohnte Maß hinausgehend, was die gehäufte Ansammlung toter Karpfen erklären könnte.“ Sofern es keine Auffälligkeiten am Wasser gibt, wäre das Energie-Mangel-Syndrom eine naheliegende Erklärung, so Küblböck.

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