Grundschulstart in Corona-Zeiten: So lief es in Eggolsheim

11.5.2020, 18:09 Uhr
Grundschulstart in Corona-Zeiten: So lief es in Eggolsheim

© Anna Wehrfritz

„Wir haben die Pausen von 15 auf 25 Minuten verlängert, damit die Kinder Zeit zum Essen haben, aber auch mal raus können. Außerdem sind die Pausenzeiten versetzt, so dass sich die Schüler nicht begegnen“, erklärt Schulleiter Alexander Pfister.

Seit Montag werden die Viertklässler in Kleingruppen wieder in der Schule unterrichtet. Dabei geht es im Moment hauptsächlich um die Vorbereitung auf den Probeunterricht an weiterführenden Schulen, so Pfister. „Die vierten Klassen werden im Moment als einzige jeden Tag bis 11.15 Uhr in der Schule unterrichtet. Bei Bedarf werden sie auch anschließend noch betreut.“

Grundschulstart in Corona-Zeiten: So lief es in Eggolsheim

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Der erste Tag nach dem Corona-Schulfrei lief „super“, wie Pfister weiter berichtet. Alle Schüler waren wie abgesprochen zwischen 7.15 und 8.15 Uhr da und wurden bis zum Unterrichtsbeginn in den Klassenzimmern von ihren Lehrern beaufsichtigt. Rektor Pfister freut sich sichtlich, den Unterricht wieder aufnehmen zu können. „Ich war in der Zeit während der Schließung jeden Tag hier in der Schule um die insgesamt über 100 Mitteilungen vom Kultusministerium zu bearbeiten. Aber es war sehr einsam hier in der Schule. Ich freue mich sehr, die Schüler heute wiederzusehen“, erzählt er.

Lernen in kleinen Gruppen

Fabian Fleischmann ist Schüler der 4b Ganztagesklasse. Er ist morgens zu Fuß zur Schule gekommen und erzählt: „Als ich angekommen bin, war der ganze Schulhof leer. Ich hab schon gedacht, ich hätte mich geirrt und die Schule geht erst morgen wieder los.“ Fabian findet es nach eigenen Worten „teils schön, dass die Schule wieder losgegangen ist, teils nicht so“.

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Vor allem hofft er, dass er jetzt zu Hause weniger Aufgaben machen muss. „Das war immer ein riesiger Stapel, den ich zu Hause hatte. Mein Bruder, der in die erste Klasse geht, hat einen Plan bekommen mit Aufgaben für jeden Tag. Dagegen sah mein Stapel mit Aufgaben für die ganze Zeit immer viel größer aus.“ Einige seiner Übungen hat Fabian am iPad bearbeitet. „Dabei hab ich aber vielleicht auch mal auf Netflix geschaut“, gesteht er.

Mit seinem Übertrittszeugnis, das er am Montag bekommen hat, will der Zehnjährige noch ein Jahr lang in die Mittelschule in Eggolsheim gehen und dann auf eine Realschule wechseln.

Denselben Plan hat auch Josh Böhm aus Kauernhofen. „Ich bleib noch ein Jahr hier und dann will ich mir ein bisschen mehr Mühe geben und auf die Realschule gehen“, erklärt der Noch-Neunjährige. Und Schulleiter Pfister ergänzt: „Euch stehen auch mit dem Mittelschulabschluss alle Wege offen. Ihr seid nicht mehr oder weniger wert, weil ihr auf die Mittelschule geht.“

Josh ist das Lernen zu Hause leichter gefallen als in der Schule, wie er erzählt. „Ich habe zuerst die einfachen Aufgaben gemacht. Vor allem Deutsch und Englisch aber auch die mit dem Zirkel gingen zu Hause leichter.“

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Zur Schule wurde Josh von seiner Mutter gebracht. Für den Heimweg nimmt er den Bus, genau wie seine Klassenkameradin Sara Galabof. „Bei mir war es heute früh ein bisschen stressig“, erzählt die Zehnjährige aus Drosendorf, „weil meine kleine Schwester zu Hause bleiben durfte und ich in die Schule musste“. Trotzdem freut sie sich, wieder hier zu sein.

Es sei komisch, nicht mit allen ihren besten Freundinnen in der Klasse zu sein, aber zumindest mit einer Freundin ist sie zusammen in der Gruppe. „Wir haben die Klassenzusammensetzung mit einem Zufallsgenerator im Internet festgelegt,“ erzählt der Rektor. Die Schülergruppen bestehen jetzt aus 10 bis 13 Schülern pro Klasse die sich zusammen auf den Übertritt vorbereiten.

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