Halbzeit beim Schulhaus-Neubau in Kersbach

15.10.2016, 08:00 Uhr
Halbzeit beim Schulhaus-Neubau in Kersbach

© Foto: Edgar Pfrogner

„Ein Richtfest, das ist so wie die Halbzeit beim Fußball“, erklärt Schulleiterin Kerstin Friedrich den Schülern in ihrer Begrüßungsrede den Grund ihres Zusammenkommens. Und der kleine Konstantin aus der zweiten Klasse, der stilecht zum Richtfest einen quietschgelben Bauhelm auf dem Kopf trägt, erklärt allen Anwesenden, was ein Rohbau ist: „Ein Rohbau ist, wenn Wände und Dach stehen.“

Oberbürgermeister Uwe Kirschstein ist sich sicher, „dass die Schüler hier toll unterrichtet werden“. Sein spezieller Dank, so das Stadtoberhaupt, gelte seinem Vorgänger Franz Stumpf und den Stadträten. Denn mit dem Bau der neuen Schule habe man bereits die Zukunft des wachsenden Stadtteils Kersbach im Blick gehabt.

Ein japanisches Gedicht hat Schulrätin Stefanie Mayr-Leidnecker allen Anwesenden mitgebracht: „Das Glück tritt gerne in ein Haus, in dem gute Laune ist“, so die Schulrätin, die Schülern, Lehrern, Gästen und allen Anwesenden gute Laune für die Zukunft wünscht.

Die gute Laune, die ist bei einigen Anwohnern während der Bauphase wohl zeitweilig verflogen, hört man sich unter den Beteiligten ein wenig um: „Wir kriegen den ganzen Lärm ab“, regt sich eine Anwohnerin auf. „Wo ist denn der Schulhof, auf dem Schüler toben können?“, fragt sie. Die Schule sei zwar schön, aber der Platz, der sei ungeeignet, und das Gebäude „reingepfercht“. Zum Richtfest ist die Frau aber trotzdem gekommen, „denn Kinder gehören zum Leben dazu“.

„Es war laut, aber zu ertragen“

Die 83-jährige Marianne Meister, die in nächster Nähe zur Baustelle wohnt, erzählt, dass es schon das eine oder andere Mal Diskussionsbedarf gab, wenn sie mit ihrem Auto aus der Garage fahren wollte, aber ein Baufahrzeug ihre Einfahrt versperrte. Irma Nägel, die gleich nebenan wohnt, zollt ein großes Lob für die Lkw-Fahrer: „Die Männer bewundere ich“, sagt sie „die können so gut rückwärts mit den riesigen Autos fahren, das sind Profis.“ Zum Richtfest, da sind sie trotzdem gerne gekommen, „es war laut, aber zu ertragen“, sagen die beiden alten Damen unisono und „wo gehobelt wird, da fallen halt auch Späne“.

Quasi seit Generationen gehen die Hoffmanns in Kersbach in die Grundschule: Mama Christine Hoffmann, die selbst schon hier die Grundschul-Bank drückte, freut sich deswegen umso mehr, dass ihr sechsjähriger Sohn Lukas nun eine nagelneue Schule bekommt. Damit das Richtfest auch gebührend gefeiert werden kann, hat Christine Hoffmann beim Aufbau der Tische und Dekoration mitgeholfen.

Auch Martina Hebendanz freut sich mit den Kindern. Die CSU-Stadträtin, die in Kersbach wohnt, sieht den Bau „ganz und gar positiv“. Besonders ihr Sohn Maximilian, der in Kersbach die dritte Klasse besucht, der freue sich jetzt schon auf das neue Schulhaus. „Alles wird moderner, als das, was die Kinder jetzt haben“, so Hebendanz.

Bevor Uwe Kirschstein den Kindern erklärt, was mit der kupferfarbenen Röhre passiert, die als Grundstein in die Hauswand gelegt wird, ist Zeit der Kinder für einen musikalischen Gruß an alle Richtfest-Gäste: „Wer will fleißige Handwerker sehen“ schmettern die zahlreichen Kinderkehlen, „Stein auf Stein, unser Häuschen wird bald fertig sein.“

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