Handballfrauen des HC greifen in der Landesliga an

5.7.2019, 08:41 Uhr
Handballfrauen des HC greifen in der Landesliga an

Der klangvolle Name des 1. FC Nürnberg, aber auch das Derby gegen die Herzogenauracher Zweitvertretung und das zweite NürnbergKräftemessen mit dem Post SV stechen beim Blick auf das Landesliga-Tableau als reizvoller Vorgeschmack heraus. Bei Thomas Ihrke allerdings überwiegt der Pragmatismus die Vorfreude. "Mir sind Punkte lieber, da ist der Gegner egal."

Im ständigen Bestreben, die Entwicklung einer über die Jahre veränderten Mannschaft voranzutreiben, gingen die Gedanken des seit 2012 amtierenden Trainers in der spielfreien Zeit in eine andere Richtung. "Ich habe versucht abzuschalten, mich aber immer wieder mit der Frage befasst: Wo wollen wir hin? Die Fehler der Vergangenheit sind da eher nachrangig." Der aktuelle Jahrgang baue seinen Erfolg im Vergleich zu BOL-Meisterschaft 2016 und Folgesaison weniger auf der Klasse von herausragenden Akteurinnen auf und findet im verbesserten Umschaltspiel vor allem öfter den Weg über die Außenposition, verschenke im Vorwärtsgang allerdings immer noch Potenzial. "Mit einem schnellen Anspiel nach einem Gegentor kannst du dich einfacher befreien. Solche Situationen werden auf höherem Niveau bedeutender", erklärt Thomas Ihrke, der sich zudem ein schnelleres Rückzugsverhalten wünscht. Derlei Automatismen will der Übungsleiter spätestens im heimischen Trainingslager Anfang September einstudieren lassen, während der August mit begrenzten Hallenzeiten in den Ferien traditionell einen konditionellen Schwerpunkt bereithält. 

Für den zweiten Anlauf auf Verbandsebene, so wirkt es, dreht der ehrgeizige HC-Coach an allen Stellschrauben. Die ehemaligen Aktiven Jens Schüler und Alexander Kunik erweitern den Funktionsstab um einen Co- und einen Torwarttrainer. Ihrke verspricht sich einen "konstruktiven Input" und plant verstärkt Videoanalysen ein.

Drei Verstärkungen

Den Anspruch formuliert der sonst bescheidende Kopf, ohne die gesamte Konkurrenz zu kennen, umso selbstbewusster. "Unser Ziel sollte ein einstelliger Tabellenplatz sein, um sich aus dem Abstiegsstrudel herauszuhalten." Schon zum Auftakt am 15. September steht vor heimischer Kulisse gegen Mitaufsteiger Wendelstein eine richtungsweisende Bewährungsprobe gegen einen vermeintlichen Kellerkandidaten an.

Die Zuversicht Ihrkes speist sich auch aus einer verbreiterten Personalauswahl. Trotz der Verluste von Anja Sauer, Anna Gößwein und Julia Kohnen umfasst der Kader bis zu 16 Köpfe. Neben Carmen Essl (Niederlindach) erhöht die aus dem Jugendinternat zurückgekehrte Marie Bastian (Bensheim-Auerbach) die Optionen im Rückraum und Mona Sokol konnte für den Kreis reaktiviert werden. Aus dem eigenen Nachwuchs, der die nächsten zwei Jahre ohne A-Jugend auskommen muss, erhält Perspektivtalent Melina Rothenbücher ein Gastspielrecht für die Jugend-Bayernliga in Erlangen.

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