Finanzlage ändert sich bald

Haushaltsentwurf im Kreis Forchheim: Das letzte rosige Jahr steht bevor

21.11.2020, 18:56 Uhr
Haushaltsentwurf im Kreis Forchheim: Das letzte rosige Jahr steht bevor

Der Haushaltsentwurf für 2021 des Landkreises Forchheim schaut noch ganz rosig aus. Wie Kreiskämmerin Carmen Stumpf in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses erläuterte, seien die Umlagekraftzahlen um 16,86 Millionen Euro (oder 12,24 Prozent) auf 154 594 Euro im nächsten Jahr gestiegen, auch weil die Gewerbesteuereinnahmen sehr gut seien. "Das ist eine enorme Steigerung. Darauf können wir stolz sein", sagte die Kämmerin.

Gleichzeitig war klar, dass sich die Finanzsituation aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie ändern werde. "Es wird wohl der letzte Kreishaushalt sein, der Steigerungsraten aufweist", merkte SPD-Kreisrat Wolfgang Fees am Ende der Debatte an.

Kreisumlage bei 40 Prozent

Doch zunächst zeigten sich die Ausschussmitglieder angetan vom vorgelegten Zahlenwerk. Man habe, so Carmen Stumpf, beim Haushalt 2021 laut den Vorgaben den Hebesatz für die Kreisumlage um einen Prozentpunkt auf 40 Prozent gesenkt. Demnach müssen die Kommunen des Landkreis im nächsten Jahr voraussichtlich 61 837 700 Euro an den Landkreis abführen.

2012 habe der Hebesatz noch bei 54 Prozentpunkte gelegen, daran erinnerte Stumpf. Seither sei der Hebesatz jedes Jahr kontinuierlich gesenkt worden. Was die Gemeinden zum aktuell geplanten Hebesatz sagen, das werde erst noch abgefragt. Das Ergebnis dieser Gespräche werde dann in die endgültige Diskussion über den Haushaltsentwurf für 2021 einfließen, kündigte die Kreiskämmerin an.

"Höchste Zahlung jemals"

Sie verwies auch noch auf die Bezirksumlage, die nächstes Jahr um 2,9 Millionen auf dann 27,054 Millionen Euro steigen wird. "Das ist die höchste Zahlung jemals", so Stumpf. Gleichzeitig werden, dank der guten Finanzlage, die Schlüsselzuweisungen voraussichtlich um eine Million auf 19, 31 Millionen Euro sinken. Die für 2021 geplanten Investitionen seien "breit gefächert", so Stumpf weiter.

So fließen voraussichtlich rund 3,5 Millionen Euro in Straßensanierungen wie zum Beispiel dem Ausbau der Ortsdurchfahrt Hausen (1,46 Millionen Euro) sowie dem Straßenneubau zwischen Oberzaunsbach und Unterzaunsbach (1,26 Millionen Euro). Daneben werden 1,5 Millionen Euro für die Brandschutzertüchtigung an der Realschule Gräfenberg ausgegeben, für den Neubau des Verwaltungsgebäudes am Landratsamt sind 2021 nochmals eine Million Euro und für neue Wanderwege weitere 500 000 Euro vorgesehen.

Neue Ställe im Wildpark

Für das neue Sozialgebäude im Wildpark Hundshaupten sind im Haushaltsentwurf 500 000 Euro eingeplant. Dort wird zurzeit ein neuer Rentierstall gebaut, ferner sind zwei Stallungen für das Rot- und Dammwild nahezu fertiggestellt, wie der Wildparkleiter Daniel Schäffer später telefonisch erläuterte.

Insgesamt werden im Wildpark 1,7 Millionen Euro im Laufe der nächsten Jahre investiert (wir berichteten). "Das ist eine tolle Geschichte, die da läuft", lobte FW-Kreisrat Rudolf Braun.

Landrat Hermann Ulm dankte schließlich Kämmerin Carmen Stumpf für das umfangreiche Zahlenwerk. Wenn das Ergebnis der Anhörung der Gemeinden vorliegt, werden die Fraktionen den Haushaltsentwurf beraten.

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