HC-Frauen liefern Gala zur Meisterschaftsfeier

14.4.2019, 15:20 Uhr
Oh wie ist das schön: Die Handball-Frauen des HC Forchheim feiern mit Bezug auf die Meisterschaft vor drei Jahren den "Aufstieg Landesliga 2.0"

© Sportfoto Zink / WoZi Oh wie ist das schön: Die Handball-Frauen des HC Forchheim feiern mit Bezug auf die Meisterschaft vor drei Jahren den "Aufstieg Landesliga 2.0"

Jürgen Heubeck, Trainer der unterlegenen SG Rohr/Pavelsbach, mischte sich in der tobenden Realschulhalle unter die ersten Gratulanten: „Forchheim ist verdient Meister geworden, sie haben einen breiten Kader und sind durch die Bank gut besetzt.“ Selbst der sonst so beherrschte HC-Trainer Thomas Ihrke wollte da, mit einem Dauer-Schmunzeln im Gesicht, nicht widersprechen: „Wenn das der gegnerische Trainer sagt. Wir haben es über die Saison sehr gut gemacht bis auf wenige Ausnahmen, als wir etwa am zweiten Spieltag gegen Bruck die Punkte abgegeben haben. So etwas passiert jeder Mannschaft einmal, das ist jetzt auch Nabburg passiert.“

Ihrke hatte im Vorfeld eben genau noch einmal auf diese Tatsache hingewiesen, dass der lange Zeit in der Tabelle führende Konkurrent vor Wochenfrist gestolpert und dabei vor allem an der Psyche gescheitert war. Anstatt sich aufgrund der engen Konstellation von einem Zähler unter Druck zu setzen oder frühzeitig in Selbstzufriedenheit abzudriften, schwor der Trainer seine Mädels auf 60 Minuten Wettkampf ein.
Den begannen die Gastgeberinnen voller Tatendrang und mit Freude am Spiel, aber auch nicht übermütig. Nach einer Schweigeminute für den kürzlich verstorbenen Alt-Oberbürgermeister Stumpf, dem der HC bis 2011 als Teil der VfB-Handballfamilie verbunden war, übernahm der Favorit das Kommando, baute das 2:0 (5.) auf 5:1 aus. Mit Tempo wurde die gegnerische Deckung auseinandergezogen, ehe ein dynamischer Abschluss oder der nächste Pass auf eine freie Position folgte. Die Aktionen hatten Struktur und mitunter Raffinesse. Bei einem Zuspiel auf Eva Zettelmeier zauberte Linda Gärtner mit der Rückhand.

Einer frühen Unterzahl, die den Oberpfälzerinnen das 2:5 ermöglichte, begegneten die Forchheimerinnen mit ungebrochenem Selbstvertrauen, erhöhten postwendend durch einen Vorstoß über die schnelle Mitte. Mit derlei Spielvarianten hebt sich die Mannschaft auch von der Meister-Saison 2015/16 ab, als die vorgezogene Spielführerin Kathrin Kieser in einem oft auf Konter ausgerichteten System herausragte. Wie gut das neue Korsett funktioniert, bewiesen die HC-Damen zum Saisonabschluss auch nach dem deutlichen 15:4-Pausenstand mit sehenswerten Spielzügen. Nur in der Abwehr gönnten sie den Gästen bis zum 30:13 ein paar Freiräume. Dies tat der Feierlaune nach der Schlusssirene keinen Abbruch.

 

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