Heiligenstadt: Fünf Tonnen Hilfsgüter nach Moldawien gebracht

12.12.2018, 16:00 Uhr
Heiligenstadt: Fünf Tonnen Hilfsgüter nach Moldawien gebracht

© Foto: Friedrich Dorsch

Fünf Tonnen private Hilfsgüter transportierten Hans Herlitz aus Kirchenbirkig, Dietmar Scholz aus Wimmelbach und Friedrich Dorsch aus Heiligenstadt. Zwei Tage verbrachten sie auf der Straße, bis sie in Moldawien ankamen. Dort erwarteten das Team schlechte Straßen, eine triste Landschaft, baufällige graue Häuser und mehr Pferdefuhrwerke als Fahrzeuge. In Riscani angekommen, wurde das Team bereits von dem dort schon seit längerer Zeit lebenden dänischen Ehepaar Petersen empfangen.

Jedes Jahr im Spätherbst fahren die Dänen im Winter 50 Tonnen Kohle, Holz, Lebensmittel, Decken, Schuhe und Winterkleidung an die arme Bevölkerung im Umkreis aus. Hierbei, so erzählten sie dem Missionsverein, treffen sie immer wieder ältere Leute mit Erfrierungen an, die sich von ihrer geringen Rente nicht mal Winterkleidung kaufen können.

Nach einem halben Tag am Zoll in Belze, der nächstgrößeren Stadt, konnte das Heiligenstädter Team erste Spenden für ein Krankenhaus, die teilweise aus Pegnitz und Bamberg stammten, sowie Schulmöbel aus Herzogenaurach einer Schule übergeben. Die Mittel der Regierung sind zu gering, um sich selbst mit den Gegenständen auszustatten. Das Wichtigste bei den Transporten ist für den Verein nach eigener Aussage der persönliche Kontakt bei der Spendenübergabe. Bei Hausbesuchen werden oftmals Probleme ersichtlich. So konnte der Verein einer jungen Frau eine Hüftoperation und Reha-Maßnahme finanzieren.

Bei einem Besuch einer Familie mit vier kleinen Kindern, die der Verein im letzten Jahr durch ein Spenderehepaar aus Heiligenstadt eine annehmbare Unterkunft beschaffen konnte, war die Freude Dank der mitgebrachten Sach- und Geldspenden groß.

Wieder traf das Team auch einen jungen Mann, dem durch die finanzielle Unterstützung des Vereins eine wichtige Augen-Operation ermöglicht wurde. Heute spielt er in der Kirche Keyboard. "Die allgemeine Situation im Land, hat sich in den letzten Jahren nur unwesentlich verbessert. Die Preise steigen, die Arbeitslosigkeit ist hoch, wer nicht im Ausland arbeiten kann, muss von 150 bis 250 Euro im Monat leben", teilt der Verein mit. Moldawien, erklärt Dorsch, sei ein Agrarland, das vor allem von einigen Großgrundbesitzern bearbeitet werde. Es hat nur wenig Industrie, keine Bodenschätze, keinen Tourismus und muss deshalb viele Güter importieren. Somit fehle das nötige Geld für öffentlichen Belange. Die Leute auf dem Land lebten meist als Selbstversorger mit Tieren.

Bevor sich die Heiligenstädter wieder auf den 4000 Kilometer langen Weg nach Hause begaben, nahm der Verein noch Wünsche der Menschen mit. Die Deutschlehrerin der Schule träumt von deutschen Unterrichtsbüchern, der leitende Arzt des Kreiskrankenhauses von einem fahrbaren Krankentransporter.

Weitere Infos zum Verein online unter www.lasst-uns-gehen.de

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