Hetzles: Der Krippenanbau geht gut voran

13.11.2020, 17:21 Uhr
Hetzles: Der Krippenanbau geht gut voran

© Foto: Karl Heinz Wirth

Die Kosten der Planung richten sich nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) und werden nach Höhe der Baukosten ermittelt, erklärte Bürgermeister Michael Bayer. Für den Planungsbereich Kita, vorwiegend Hanglage, werden 120 Euro und im Bereich der Hackschnitzelanlage 80 Euro pro Quadratmeter berechnet. Im Durchschnitt könne von 100 Euro Baukosten pro Quadratmeter ausgegangen werden.

Der kleinste Planungsbereich: Außenanlagen Kita, Umfeld und Weg zur Hackschnitzelanlage umfasst etwa 2800 Quadratmeter. Eine Erweiterung des Bereiches um alle Grünflächen der Schule würde weitere 3800 Quadratmeter umfassen. Bei der Kleinstplanung mit 2800 Quadratmetern mit rund 280 000 Euro Baukosten fallen für die Planung nach HOAI zirka 16 144 Euro netto Honorarkosten an. Für die Planung Kita und Schule, Baukosten etwa 660 000 Euro, liegen die Planungskosten bei 33 160 Euro, für die Kita mit Erweiterung und Schule (7250 Quadratmeter) etwa 725 000 Euro Baukosten und 35 893 Euro Honorarkosten.

Gebäudekonzept verlangt

Gemeinderat Edwin Schmidtlein regte an, die ortsprägende Fläche in eine Gesamtplanung aufzunehmen sowie ein Gebäudekonzept zu erstellen und städtebaulich zu überplanen. Gertrud Schmidtlein erinnerte daran, dass die Mittagsbetreuung auf Dauer nicht im Schulungsraum der Feuerwehr bleiben kann.

Bürgermeister Bayer plädierte dafür, das Augenmerk auf den Kindergarten zu legen, da die Fertigstellung der Krippe nicht unnötig verzögert werden sollte.

Einstimmiger Beschluss

Das vorgeschlagene Gebäudekonzept, so Bayer, sollte im Rahmen einer Klausur diskutiert werden. Einstimmig beauftragte das Gremium den Bürgermeister, das Planungsbüro Lorenz mit den Leistungsphasen 1 bis 4 mit der Außenplanung für die Hackschnitzelanlage und der Kita mit einer Gesamtfläche von 2800 Quadratmeter sowie zu erwartenden Baukosten von 100 Euro pro Quadratmer zu beauftragen.

Außerdem mussten für den Krippenanbau mehrere Aufträge vergeben werden. Die Bauarbeiten schreiten weiter gut voran, so dass das mit der Planung beauftragte Architekturbüro die nächsten sieben Gewerke ausgeschrieben hatte. Dabei geht es um Trockenbau-, Innenputz-, Maler- und Estricharbeiten, wie Bürgermeister Bayer berichtete.

Bei allen vier Gewerken wurde das wirtschaftlichste Angebot berücksichtigt und einstimmig beschlossen. So gingen die Trockenbauarbeiten an die Firma Bischof in Pretzfeld für 22 241 Euro, die Innenputzarbeiten führt die Firma Arzt aus Obertrubach zum Preis von 20 043 Euro aus, die Malerarbeiten wurden an die Firma Münch aus Baiersdorf für 8195 Euro vergeben und die Estricharbeiten übernimmt die Firma Ludwig aus Weißenburg zum Preis von 10 248 Euro.

Ärger und Diskussion

Für Verärgerung und Diskussion sorgten die Angebote für die Heizungs- und Sanitärinstallation. Hier wurden acht Firmen angefragt und nur jeweils ein Angebot kam zurück. Für die Heizungsinstallation lag die Kostenschätzung bei 28 024 Euro, das Angebot betrug jedoch 55 354 Euro, die Sanitärinstallationskosten wurden auf 22 848 Euro beziffert, das Angebot belief sich auf 45 897 Euro.

Die Baukonjunktur brummt und viele Firmen und Handwerksbetriebe haben übervolle Auftragsbücher. Falls dann doch Angebote eingehen, liegen die geforderten Preise meist deutlich über dem, was man sich vorgestellt hatte. Und genau das erleben Bürgermeister Bayer und der Gemeinderat im Moment. "Das Problem", so Bayer, "ist vor allem der fehlende Wettbewerb." Hatte die Gemeinde bei früheren Ausschreibungen oft viele Angebote und damit die Chance auf einen Preisvergleich, gehen heute in vielen Fällen nur noch wenige oder sogar gar keine Angebote mehr ein. "Das sind teilweise monopolartige Strukturen", sagt Bayer ungewohnt deutlich.

Zähneknirschend zugestimmt

Die Gemeinde könne das Angebot entweder zähneknirschend annehmen oder die Ausschreibung wegen zu hoher Preise wieder aufheben. Frustriert stimmte man mit 6:5 Stimmen den beiden vorliegenden Angeboten zu. Die Heizung installiert die Firma Schwendner aus Thurnau für 55 354 Euro. An die gleiche Firma wurde die Sanitärinstallation zum Preis von 45 897 Euro vergeben. Die Elektroinstallationen wurden an den wirtschaftlichsten Anbieter, die Firma Thomann, Buttenheim, in Höhe von 81 262 Euro vergeben.

Hetzles hat zahlreiche denkmalgeschützte oder ortsbildprägende Gebäude im Kernort. Die Gemeinde möchte nun die Eigentümer bei der Sanierung solcher Gebäude einmalig finanziell unterstützen. Bei der Bezuschussung handelt es sich um eine freiwillige Leistung der Gemeinde, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Eine Auszahlung sei an die im Haushalt verfügbaren Mittel geknüpft, erläuterte der Bürgermeister. Das Gremium beschloss einstimmig, Eigentümern von denkmalgeschützten oder ortsbildprägenden Gebäuden auf Antrag einen Zuschuss bis zu 1000 Euro zur Sanierung zu gewähren.

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