Hiltpoltstein: Sparkasse überdenkt Rückzug vom Land

13.8.2020, 06:00 Uhr
Eigentlich wollte die Sparkasse den persönlichen Service abziehen, doch offenbar soll das noch mal überdacht werden.

© Foto: Petra Malbrich Eigentlich wollte die Sparkasse den persönlichen Service abziehen, doch offenbar soll das noch mal überdacht werden.

Wie ein Lauffeuer hatte sich in Hiltpoltstein die Information herum gesprochen, dass die Sparkasse Forchheim in ihrer Filiale im Ort nur noch den SB-Bereich, also Geldautomat und Kontoauszugsdrucker, weiter unterhalten will. Bürgermeisterin Gisela Schulze-Bauer informierte den Gemeinderat in der jüngsten Sitzung über den Inhalt eines Briefes, den sie an die Vorstände, die Sparkassendirektoren Ewald Maier und Harald Reinsch gerichtet hat.

Darin macht sie den Vorschlag, wenigstens ein paar Stunden in der Woche eine Mitarbeiterin oder einen Mitarbeiter zur Öffnung zu entsenden, damit den teilweise gehbehinderten Senioren der Weg nach Gräfenberg oder sogar ein Bankwechsel erspart bleibe. Einen weiteren Brief mit ähnlichem Inhalt, so informierte die Bürgermeisterin, hat auch die Seniorenbeauftragte Mathilde Niehaus zusammen mit dem Vorsitzenden des Diakonievereins, Roland Schleßmann, an die beiden Direktoren der Sparkasse und die beiden Verwaltungsräte, Landrat Hermann Ulm (CSU) und Forchheims Oberbürgermeister Uwe Kirschstein (SPD) gesandt.

Inzwischen, so Schulze-Bauer, fand zusammen mit Mathilde Niehaus, Roland Schleßmann und ihr ein Gespräch mit Vorstand Maier statt. Maier habe sich die Argumente, die gegen eine Schließung der Sparkassenfiliale sprechen, unter anderem wegen der an öffentliche Verkehrsmittel schlecht angebundenen Gemeinde, angehört. Der Sparkassenchef habe im Verlauf des Gesprächs zugesagt, dass er den Vorschlag, die Filiale zweimal wöchentlich für ein paar Stunden zu öffnen, wohlwollend prüfen und nach der Urlaubszeit mit allen maßgeblich Verantwortlichen neu diskutieren wolle.

Notwendig für ländlichen Raum

Die Bürgermeisterin führte dabei ins Feld, "dass Hiltpoltstein eine vitale und lebenswerte Gemeinde sei, in der es einen kleinen Supermarkt, zwei von weit her frequentierte Metzgereien, eine weitere Bankfiliale, eine Massagepraxis, eine Grundschule, eine Kita und etliche Handwerksbetriebe gibt und sich über eine enorme Nachfrage nach Bauland freuen kann".

Um diese Nachfrage bedienen zu können, "sind wir dabei, ein paar neue Baugebiete auszuweisen. Jeder, der den ländlichen Raum fördern möchte, sollte dabei bedenken, dass für eine Gemeinde wie Hiltpoltstein, wegen der weiten Wege zu den Zentren, eine Bankfiliale zur Grundversorgung gehört und diese nicht leichtfertig geschlossen werden sollte, um damit nicht den hehren Zielen der Förderung des ländlichen Raumes entgegen zu wirken".

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