Hoher Bedarf: Mehr Jugendsozialarbeit für die Forchheimer Martinschule

21.4.2021, 10:47 Uhr
Der Bedarf an Jugendsozialarbeit an der Martinschule ist groß. 

© Roland Huber Der Bedarf an Jugendsozialarbeit an der Martinschule ist groß. 

Der Bedarf sei hoch, berichtet Gabriele Obenauf in der Sitzung des Forchheimer Stadtrats, seit Herbst Leiterin des Referats "Kultur und Gesellschaft" und zuvor langjährige Leiterin des Amtes für Jugend, Bildung, Sport und Soziales.

Alle Beteiligten dafür

Träger der Stelle an der Martinschule, die derzeit mit 75 Prozent besetzt ist, ist die Arbeiterwohlfahrt (Awo). Martinschule, Jugendamt und Stadt Forchheim befürworten laut Beschlussvorlage die Aufstockung. Gerade im Innenstadtbereich gebe es in der Grundschule vermehrt Kinder mit einer erhöhten sozialen Hilfsbedürftigkeit.

"Ich bin betroffen von dem Bericht. Das reicht uns in keinster Weise", sagt Thomas Werner (CSU) und betont die Bedeutung der Jugendsozialarbeit. Es gebe eine Bringschuld gegenüber Lehrern und eine Verpflichtung gegenüber den Kindern. "Wir brauchen mindestens zwei Vollzeit-Stellen. Und wenn es nicht mit Zuwendung geht, dann soll die Stadt die Kosten auch komplett übernehmen", fordert er.

Lisa Hoffmann (SPD) sagt: "Ich kenne die Situation an der Martinschule. Und ich glaube, wir sind uns einig, dass wir gar nicht diskutieren müssen, dass die Aufstockung nötig ist." Auch Corona habe heftige Auswirkungen, das mache ihr Angst. "Wobei man frustriert anmerken kann, dass die Kinder zurzeit mehr zu Hause als in der Schule sind", fügte Bürgermeisterin Annette Prechtel (FGL) hinzu.

Auch Melanie Rövekamp (FGL) findet, "eine Zustimmung zu Vollzeit ist gar nicht fraglich". Kinder, die es nicht so einfach haben, kämen sinnbildlich mit einem Rucksack an die Schule. Jugendsozialarbeit sei zusätzlich zu Lehrkräften heute dringend notwendig. "Die Stadt muss Bildung und Forchheim als Schulstandort mehr in den Blick nehmen", fordert sie. Auch die Adalbert-Stifter-Schule und Ritter-von-Traitteur-Schule.

4000 Euro mehr für die Stadt

Stadt und Landkreis haben eine Kooperationsvereinbarung. Die staatliche Zuwendung beträgt bei einer Vollzeitstelle 16 360 Euro. Für die Stadt entspräche die finanzielle Beteiligung jährlich an der Vollzeitstelle 24 000 Euro, ein Mehrbetrag von 4000 Euro gegenüber der jetzigen 75-Prozent-Stelle. Der Träger hat einen Anteil von zehn Prozent zu tragen.

Im Jugendhilfeausschuss des Landkreises Forchheim votierten die Kreisräte nun einstimmig, die Stelle von 75 Prozent auf Vollzeit zu erhöhen.

Einig waren sich zuvor schon die Stadträte in Forchheim, dass die Stelle von 75 Prozent auf Vollzeit aufgestockt werden soll. Zudem soll darüber hinaus die Stadt noch zusammen mit dem Landkreis prüfen, auch eine zweite Stelle zu Jugendsozialarbeit an der Martinschule zu besetzen.

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