Hornschuchallee 31: Unterwegs auf der Baustelle

9.11.2020, 08:02 Uhr
Hornschuchallee 31: Unterwegs auf der Baustelle

© Foto: Edgar Pfrogner

2016 hat er das Gebäude aus dem Jahre 1899 gekauft, doch vom Urzustand sei nicht mehr viel übrig geblieben, erzählt Maier. Das Haus, in dem zuletzt eine Lotto-Annahmestelle, ein Architekturbüro und diverse Wohnungen untergebracht waren, sei im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut worden und "nur noch der Keller ist original." Seit gut einem Jahr wird das Anwesen, dessen Rückseite an die Wiesent grenzt, jetzt kernsaniert, um die Räumlichkeiten einer neuen Nutzung zuzuführen.

Im Erdgeschoss soll zur Straße hin wieder Gewerbe einziehen. Der künftige Mieter steht schon fest: "Ein Dienstleister aus dem Bereich Elektrik", verrät Maier. Nach hinten zum Fluss hin entstehen auf allen drei Etagen mit rund 100 Quadratmetern geräumige Wohnungen mit jeweils vier Zimmern. "Nach vorne zur Hornschuchallee liegen die kompakten Zweizimmer-Wohnungen", wie der Bauträger informiert, der auf Altbausanierungen spezialisiert ist.

Weitere Projekte in Planung

Alexander Maier, der aus Forchheim stammt, hat eigentlich Elektrotechnik studiert und danach bei Siemens im Projektmanagement gearbeitet. 1994 hat er die Branche gewechselt und saniert seitdem alte Häuser. Wie geht das zusammen? Technisches Verständnis habe er natürlich und eine Haussanierung sei im Grunde im Prinzip ja auch nur Projektmanagement, meint er. Und in seiner Heimatstadt sei auf diesem Gebiet ja noch viel zu tun.

Neben der Hornschuchallee 31 organisiert er gerade außerdem noch die Sanierung des ehemaligen Anwesens Belzer in der Forchheimer Hauptstraße. Das Projekt soll bis September 2021 fertig sein. Und weitere Aufgaben warten schon: So hat Maier das Grundstück gegenüber der Hornschuchallee 31 auf der anderen Seite der Wiesent bereits erworben. Auf dem jetzt als Parkplatz genutzten Gelände soll einmal ein Neubau mit Wohnungen entstehen, verrät er.

Zurück in die laufende Baustelle: Maier zeigt die Wohnungen und die Gewerbeeinheit mit einer Gesamtfläche von rund 380 Quadratmetern. In der Wohnung im Erdgeschoss in Richtung Fluss sind zwei acht Meter lange Stahlträger im Fußboden einbetoniert worden, auf denen die Balkone lasten sollen, die später über der Wiesent schweben werden. Auch viele Decken sind mit Stahlträgern verstärkt worden, wie zum Beispiel in der Wohnküche im ersten Obergeschoss mit Blick über den Fluss. "Das hat schon einen besonderen Charme", findet Maier.

Ausblick über die Altstadt

Im zweiten Obergeschoss liegt bei der Wohnung Richtung Fluss der Wohnraum mit Küche unter dem hohen, spitzen Dach. Vom französischen Balkon aus hat man einen wunderbaren Ausblick über die Altstadt bis zur Montessori-Schule. In der kleinen Zweizimmer-Wohnung auf dieser Etage bleiben die alten, mit Ornamenten verzierten Holzbalken sichtbar: Nur dort wo ein alter Brandschaden die Balken in Mitleidenschaft gezogen hat, werden sie abgedeckt, erläutert Maier.

Der Bauträger erledigt viele Arbeiten mit einem eigenen Bautrupp, von dem mindestens die Hälfte der Mitarbeiter fränkisch spricht. Die Heizungs- und die Sanitärarbeiten wurden aber an regionale Handwerker vergeben. "Der Dachdecker kommt aus Fürth, der Zimmerer aus Forchheim", berichtet Maier. Alle Wohnungen erhalten eine Fußbodenheizung, deren Wärme mit Gas erzeugt wird. Und natürlich werden Außenwände und Dach modern wärmeisoliert.

Vermietung läuft von selbst

Dass so eine Altbausanierung teurer kommt als ein Neubau an der selben Stelle, verschweigt Maier nicht. Zudem habe die Lage am Flussufer Zusatzarbeiten und Mehrkosten verursacht: "Sozialer Wohnungsbau ist das natürlich nicht." Man liege bei gut 4000 Euro Kosten pro Quadratmeter, nicht gerade billig.

Dennoch hat Maier für das Gebäude bereits einen neuen Eigentümer gefunden, der die Wohnungen nach Abschluss der Bauarbeiten vermieten will. Obwohl der Mietpreis bei zehn bis elf Euro pro Quadratmeter liegen soll, sei es kein Problem, Mieter zu finden, erzählt Maier weiter: "Die Leute kommen auf uns zu, obwohl wir gar nicht werben." Zwei Wohnungen seien bereits vermietet.


Schädel und Knochen: Sensationsfund unter Forchheimer Kirche.


Acht Wochen sind es noch bis Jahresende, dann sollen die Arbeiten in der Hornschuchallee 31 laut Maiers Schätzung weitgehend beendet sein. Dann wartet schon das nächste Objekt: Das alte Haus in der Hauptstraße 12, das gegenüber dem ehemaligen Modehaus Heilmann liegt, soll saniert werden. "Dafür ist letzte Woche die Baugenehmigung erteilt worden", freut sich Alexander Maier. Der Projektmanager hat dort wieder etwas zu tun.

Keine Kommentare