Hunderte Pferde und Besucher bei Georgi-Ritt in Effeltrich

22.4.2019, 18:00 Uhr
Bei bestem Frühlingswetter fand am Ostermontag in Effeltrich der Georgi-Ritt statt.

© Andreas Kummer Bei bestem Frühlingswetter fand am Ostermontag in Effeltrich der Georgi-Ritt statt.

Zu Beginn der Feierlichkeiten stand traditionell ein Festgottesdienst in der Wehrkirche, deren älteste Bausubstanz aus dem 13. Jahrhundert stammt. Dicht gedrängt verfolgten die Gläubigen die Messe, ehe sie sich im Anschluss auf dem Platz vor der über 1000 Jahre alten Effeltricher Linde versammelten. Dort warteten bereits Hunderte Zuschauer, Pferde und Reiter gespannt auf den Start des 83. Georgi-Rittes. Den Festumzug eröffnete schließlich Pfarrer Jürgen Dellermann, festlich gekleidet in rotem Ornat.

Zuvor sprach er vor dem Kriegerdenkmal zu den Menschenmassen und berichtete kurz aus dem Leben des Heiligen Georgs. Dieser kam im zweiten Jahrhundert in Kappadokien auf die Welt und sei durch sein Handeln zu einem würdigen Vertreter christlicher Tugend und Tapferkeit geworden. Nach einer kurzen Segnung der Tiere begannen insgesamt knapp 100 Reiter samt ihrer Pferde den mehrmaligen Zug um Dorflinde und Wehrkirche.

Im Mittelpunkt des Interesses der Zuschauer standen dabei nicht nur zahlreiche Ponys, sondern auch viele stattliche Sport- und Reitpferde. Beheimatet sind die meisten Reiter in Reitvereinen der Umgebung, manche sind auch aus benachbarten Landkreisen extra nach Effeltrich gekommen. Begleitet wurden Ross und Reiter von in Tracht gekleideten Blechbläsern und von Pfarrer Dellermann persönlich, der zu Fuß an der Spitze des Zuges mitlief und eine Monstranz in seinen Händen hielt. Ebenfalls die Blicke auf sich zogen mehrere junge Männer in Tracht, die im Zug der Pferde eine fast mannshohe Holzfigur trugen. Diese Figur stellt den Heiligen Georg mit Pferd und Lanze dar und und steht normalerweise während des Jahres in der Wehrkirche.

Auch diverse, teils sehr edle Kutschengespanne sorgten bei den Zuschauern für bewundernde Blicke. Besonders auffallend waren auch zwei Rheinische Kaltblüter– kräftige, große Pferde, auf denen Altbürgermeister Richard Schmidt und Bernd Lehneis die Spitze des Georgi-Rittes mitanführten. Nach gut 30 Minuten fand der Umzug vor der Wehrkirche seinen Abschluss.

Dutzende Zuschauer strömten im Anschluss in den Pfarrhof. Dort konnten sie, wie in den Vorjahren, eine Ausstellung besuchen. Dieses Jahr stand sie unter dem Titel "Bilder/Portraits und Trachten aus Effeltrich". Neben Bundhosen, Trachtenröcken und Dreispitzen zogen besonders solche Fotos die Blicke auf sich, die zeigten, wie Effeltrich in früheren Jahrzehnten seinen Schutzheiligen Georg hatte hochleben lassen. Fehlen durften freilich auch nicht die traditionellen kulinarischen Köstlichkeiten anlässlich des Georgi-Rittes: Zu diesen gehören Brezen, Orgelbrot, Orgelwein und natürlich die beliebten Georgi-Küchla, die direkt an der Straße an die Zuschauer verkauft wurden.