Hütten im Stadtpark und mehr Treffpunkte: Diese Ziele hat Forchheims neuer Jugendbeauftragter

4.12.2020, 06:03 Uhr
Hütten im Stadtpark und mehr Treffpunkte: Diese Ziele hat Forchheims neuer Jugendbeauftragter

© Foto: Berny Meyer

"In diesem Jahr habe ich meinen 40. Geburtstag gefeiert, die Aufgabe als CSU-Fraktionsvorsitzender übernommen und deshalb beschlossen, das Amt nicht noch einmal zu übernehmen", sagt Josua Flierl. Er blickt zufrieden auf seine Amtszeit zurück, in der er zwei Events etabliert hat, wie er sagt: "Das Food Truck Festival ist publikumsträchtig, mit Wirkung über die Stadtgrenzen hinaus, war von einem auf zwei Tage verlängert worden und soll im September 2021 wieder stattfinden."

Auch das Hüpfburgenfestival habe sich etabliert. "Ob Räumlichkeiten auf dem kurzen Dienstweg vermitteln oder ein Fußballtor reparieren lassen: Ich habe viele Dinge im Kleinen bewirken können, was mich gefreut hat", sagt Flierl.

Aber es gibt noch Luft nach oben: "Wir haben zwar ein breites Angebot für Jugendliche, sei es im Musik-, Sport-, Blaulicht-Bereich oder von den Schützen, aber es fehlt eine Übersicht", so Flierl. Und Räumlichkeiten, die nichts kosten, gebe es auch zu wenige. Seinem Nachfolger rät er: "Authentisch und zuverlässig bleiben."

Sebastian Hösch (32) sitzt seit Mai dieses Jahres neu für die Jungen Bürger im Stadtrat, ist auch deren Fraktionsvorsitzender und seit drei Jahren in deren Vorstand. Der gebürtige Forchheimer ist Projektleiter bei einer Erlanger Baufirma und hat zuvor für eine berufliche Station zwei Jahre lang in München gelebt.

Sprechstunde in sozialen Medien

Nun will er in Forchheim etwas für die Jugend bewegen: "Als meine Hauptaufgaben sehe ich: sich vernetzen, Brücken schlagen, Ideen aufnehmen und Impulse geben", sagt er. Als ersten Schritt will er aktiv auf die Jugendlichen zugehen. "Das ist in den vergangenen Jahren vernachlässigt worden." Es habe freitags einmal eine Sprechstunde für Jugendliche gegeben.

"Sie wurde nicht sehr gut angenommen und ich denke, vielleicht gibt es einen zeitgemäßeren Weg", sagt Hösch. Er kann sich vorstellen, sich als virtuelle Sprechstunde auf Instagram mit Jugendlichen auszutauschen. Zudem will er ein "Journal" in gedruckter und digitaler Form herausbringen und Anfang nächsten Jahres mit der Planung beginnen. "Bunt und fetzig soll es sein", so Hösch.

"Tolle Zeiten im Mosom"

Weggehmöglichkeiten für Jugendliche fehlen, findet er. "Ich selbst habe sehr gute Erinnerungen, das waren tolle Zeiten im Mosom", erzählt er schmunzelnd. So etwas in der Art fände er für 16- bis 20-Jährige toll. "Aktuell gibt es leider gar nichts." Cocktails und gute Küche in Forchheims gehobenen Restaurants könnten sich Jugendliche nicht leisten. Gleichzeitig kann er sich nicht vorstellen, dass eine Disco in Forchheim eröffnet. Da gebe es in Bamberg und Erlangen bereits Angebote, die mit dem öffentlichen Nahverkehr gut erreichbar seien.

Den Skatepark auf der Schleuseninsel, dessen Bau im Frühjahr beginnen soll, und die Initiative "Trail-Park Forchheim" hebt er als Vorzeigeprojekte hervor. "Wir haben schon eine kleine Skaterszene in Forchheim mit etwa 30 bis 50 Jugendlichen." Ebenso leisteten die Offene Jugendarbeit und das Jugendhaus gute Arbeit, sagt er – "auch wenn in Corona-Zeiten der persönliche Kontakt erschwert ist".

Wasserspielplatz auf der Sportinsel und Hütten im Stadtpark

Auf der Sportinsel findet Hösch es wünschenswert, außen herum Möglichkeiten für Kinder und Jugendliche zu ergänzen, zum Beispiel einen Wasserspielplatz. "Damit jüngere und ältere Geschwister dort Möglichkeiten haben." Den Stadtpark würde er gerne "deutlich aufwerten mit kleinen Hüttchen" oder anderen überdachten Aufenthaltsmöglichkeiten. Auch in der Nähe des Volleyballfelds am Gymnasium kann er sich einen neuen Treffpunkt vorstellen.

Die Schwierigkeit: "Es muss sich die Waage halten mit den Anliegen der Anwohner." Denn die Lärmproblematik ist ein Thema in Forchheim. "Möglicherweise lässt sich das dezentral lösen", hofft der 32-Jährige. Angebote für Jugendliche sollten sich laut Hösch nicht nur auf die Innenstadt konzentrieren, sondern zum Beispiel auch in Burk und Kersbach vertreten sein.

Zudem steht noch ein Sprayer-Projekt aus, das für dieses Frühjahr geplant war und wegen der Corona-Pandemie verschoben werden musste. Die Forchheimer Spedition Pohl will ihr Lagergelände in Hemhofen zur Verfügung stellen und zusammen mit dem Jugendbeauftragten Preise vergeben. "Ich bin gerade in Gesprächen, möglicherweise wird es dafür eine Zusammenarbeit mit Jugendbeauftragten in Hemhofen, Baiersdorf und Nürnberg geben", sagt Hösch.

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