Im Corona-Krisenmodus: So geht es Abiturienten im Kreis Forchheim

Forchheim - 2020 war für sie schon immer ein besonderes Jahr, weil sie ihren Schulabschluss vor sich haben: Angehende Abiturienten. Doch nun hat die Corona-Krise alles verändert. So bereiten sie sie sich in Forchheim und Ebermannstadt auf die kommenden Prüfungen vor.

Seit dem 16. März findet wegen Corona an bayerischen Schulen kein Unterricht mehr statt. Für Schüler, die in diesem Jahr ihren Abschluss machen, fallen die fehlenden Unterrichtsstunden besonders ins Gewicht. Jessica Borsutzky, Schülerin der 12. Klasse am Herder-Gymnasium Forchheim musste ihre Lernweise stark verändern: "Unsere Lehrer versorgen uns online mit Unterrichtsstoff und Aufgaben. Bei Fragen können wir uns per Mail an die Lehrkräfte wenden."

© Foto: privat

Auch Fabian Hostalka, Schüler der Q 12 am Gymnasium Fränkische Schweiz in Ebermannstadt, wird von seinen Kursleitern per Mail mit Übungen und Lernstoff versorgt. Mit Blick auf die Abiturvorbereitung sagt er: "Das eigenständige Lernen zuhause kann den Unterricht nicht ersetzen, aber ich kann mich mit der Unterstützung der Lehrer, Abitrainern oder mit Hilfe von Google oder YouTube trotz der entfallenen Stunden gut vorbereiten, also finde ich es nicht so schlimm."

Ist guten Mutes: Jessica Borsutzky vom HGF. © privat

Und Jessica ergänzt: "Ich fühle mich ehrlich gesagt sogar besser unterstützt, als im Unterricht. Die Lehrer nehmen sich viel Zeit für Einzelne. Wenn ich meine Aufregung und Angst vor den kommenden Prüfungen schildere, beruhigen sie mich und schicken mir zum Beispiel noch weitere Übungen oder korrigieren Aufgaben, die ich gemacht habe. Meine Mathelehrerin beantwortet mir auch kleinste Detailfragen. Im Frontalunterricht wäre das nicht möglich." Bei ihren Vorbereitungen auf die schriftlichen Prüfungen nehmen sich Jessica und Fabian viel Zeit für das Fach Mathematik.

Die vom Bayerischen Kultusministerium getroffene Vereinbarung, dass noch ausstehende Klausuren in den Abiklassen entfallen, sieht Jessicas Freundin und Mitschülerin Anna Rupprecht als große Erleichterung. "Jetzt können wir uns voll und ganz auf die Abiturvorbereitungen konzentrieren. Der Gedanke an die ausstehenden Klausuren hat mich dabei nur zusätzlich gestresst."

Den Schnitt noch verbessern

Eine weitere Schülerin, die nicht mit Namen in der Zeitung genannt werden möchte, ist zwiegespalten: Sie habe gehofft, mit zumindest einer der noch ausstehenden Klausuren ihren Halbjahresdurchschnitt im Fach Mathematik noch verbessern zu können.

Zu ihrem Glück können die entfallenen Klausuren nach dem Abitur noch geschrieben werden, falls einzelne Schüler ihre Leistungen verbessern wollen. Das hat Bayerns Kultusminister Michael Piazolo am vergangenen Mittwoch bekannt gegeben.

6 Bilder

Forchheim

24.4.2020, 16:20 Uhr

Lesetipps zur Corona-Zeit: Buchempfehlungen aus dem Kreis Forchheim

Angst, ab dem 27. April wieder in die Schule zu gehen, haben die vier Abiturienten nicht. "Die Gefahr einer Ansteckung besteht zwar weiterhin, aber wenn sich jeder an die Vorsichtsmaßnahmen hält, sollte es keine Probleme geben", meint etwa Jessica.

Und Anna hofft, dass sich die Schule, zum Beispiel mit Desinfektionsmittelspendern, entsprechend vorbereitet hat. Fabian meint: "Wir müssen sowieso in die Schule und sollten die verbliebene Unterrichtszeit bis zum Abitur nutzen."