Impfen bei Hausärzten im Kreis Forchheim: "Alles hängt von den Impfdosen ab"

7.4.2021, 16:41 Uhr
Nun wird zusätzlich auch in Hausarztpraxen geimpft.

© Anestis Aslanidis Nun wird zusätzlich auch in Hausarztpraxen geimpft.

Herr Dr. Mörsdorf, wie klappt das Impfen in der Praxis?

Dr. Hans-Joachim Mörsdorf: Eigentlich hätten wir letzten Donnerstag erfahren sollen, wie viele Impfdosen wir vom Bund bekommen. Wir wurden aber erst am Dienstag informiert. Wir wissen auch nicht, warum es diese Verzögerung gab. Wir können nun erst am Freitag impfen, weil sonst Organisation und Terminvergabe zu knapp gewesen wären.

Wie viel Impfstoff haben Sie erhalten?

Dr. Hans-Joachim Mörsdorf

Dr. Hans-Joachim Mörsdorf © Archivfoto: Stefan Braun

Dr. Hans-Joachim Mörsdorf: Wir haben knapp 100 Dosen Biontech bekommen. Anders als bei Astrazeneca gibt es zu diesem Impfstoff ja keine Diskussionen. Als ich zuletzt Astrazeneca verimpfen wollte, gab es spontane Absagen von Bürgern. Bei Biontech ist das nicht so. Viele Menschen wollen geimpft werden und freuen sich sehr, dass sie jetzt dran sind. Bestellt hatten wir 150 Dosen. Wir haben also weniger bekommen und hatten auf mehr gehofft. Da wir wegen der späteren Lieferung alle Dosen am Freitag verimpfen wollen, können wir nun nicht in der Arztpraxis impfen.

Was heißt das?

Dr. Hans-Joachim Mörsdorf: Nach Absprache mit dem Bürgermeister findet das Impfen in der Schulturnhalle in Pretzfeld statt. So können die Abstände gut eingehalten werden. Am Donnerstag bereiten wir alles vor, sodass am Freitag eine Rezeption aufgebaut ist und es drei Impfkabinen und einen großen Nachbeobachtungsbereich gibt. Geimpft werden meine Patienten der Prio-Gruppe 2, also über 70-Jährige oder Jüngere mit Vorerkrankungen.

Wie geht es weiter?

Dr. Hans-Joachim Mörsdorf: Für die nächste Woche habe ich schon bestellt. Der Plan war, dass wir Ärzte immer donnerstags erfahren, wie viel wir für die Woche darauf erhalten. Ich weiß noch nicht, ob das diesmal der Fall sein wird. Ich hoffe, dass wir mehr Impfstoff bekommen und jeden Tag in der Praxis impfen können statt im Block. Aber alles hängt von der Menge der Impfdosen ab, die wir geliefert bekommen.

Mein Eindruck war, dass letzte Woche viele meinten, im Impfzentrum sei es nicht schnell genug gegangen und dass die Hausärzte das jetzt besser machen. Das wäre aber unehrlich. Auch im Impfzentrum konnte nur so viel geimpft werden, wie eben Impfstoff zugeteilt wurde. Es heißt ja nun, dass der Bund die Anzahl der Lieferungen deutlich erhöhen will. Das ist die Chance, dass das Impfen dann insgesamt sehr viel schneller geht.

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