Volxmusiker David Saam aus Heroldsbach moderiert

In den Sudkessel geblickt: Fränkische Kapelle "Dadaraa" wird im TV vorgestellt

16.10.2021, 12:00 Uhr
Die fränkische Musikkapelle "Dadaraa" ist im BR-Fernsehen zu sehen. 

© BR, NNZ Die fränkische Musikkapelle "Dadaraa" ist im BR-Fernsehen zu sehen. 

Herr Leidenberger, wie kam es denn, dass Sie und Ihre Musikerkollegen ins Fernsehen gekommen sind?

Ganz zufällig ist das nicht. Wir haben bereits Erfahrung vor der Kamera. 2002 etwa, als Kammersänger Günter Wewel mit seiner Sendung „Kein schöner Land“ in der Fränkischen Schweiz zu Gast war, da hatten wir einen Auftritt vor der Dampfbahn in Ebermannstadt. Oder 2005, als das Bayerische Fernsehen im Studio eine Pilotfolge der „Wirtshausmusikanten“ aufzeichnete. Wir waren auch schon im Studio Franken zu Gast und laufen öfter im Radio auf BR-Heimat. Wir kennen die, die kennen uns.

Die Kapelle „Dadaraa“ gibt es ja schon drei Jahrzehnte. Wo liegt ihr Ursprung?

Musiker Stefan Leidenberger.

Musiker Stefan Leidenberger. © BR, NNZ

Ursprünglich hat sich die Formation im westlichen Landkreis Bayreuth gebildet. Wir kennen uns von Blasmusikkapellen in Waischenfeld, Pottenstein und Glashütten, haben auch schon in einer Bigband zusammen gespielt. Unser Name stammt von einem Musikstück des Hollfelder Originals, dem „Kühlweins Schorsch“. Er hat einen „Dadaraa-Walzer“ komponiert. Ich selbst stamme aus Glashütten und habe mit zehn Jahren zum ersten Mal ein Instrument in Händen gehalten. Vor drei Jahrzehnten bin ich als Diplom-Ingenieur für Maschinenbau Richtung Erlangen „ausgewandert“ und habe meine Instrumente mitgenommen.

Was für Musik machen Sie denn?

Unser Markenkern ist die Mischung. Wir spielen traditionelle Kirchweih-Musik, Böhmisches von Ernst Mosch, Oberkrainer Klänge à la Slavko Avsenik, aber auch beschwingte Schlager und flotte Dixies. Wir sind auch schon auf dem Annafest zur Schlachtschüssel, beim Tag der Fränkischen Volksmusik in der Kaiserpfalz oder im Biergarten des Brauerei-Gasthofes Pfister in Weigelshofen aufgetreten.

Wie ich erfahren habe, sind auch dort Aufnahmen für Sonntag gemacht worden...

Ja, das hat auch etliche Stunden gedauert. Dabei sind es am Ende nur zwei Minuten, in denen wir vorgestellt werden. Der Kameramann hatte ganz schön zu tun. Er war nämlich alleine – wenn man die Drohne nicht zählt, mit der er in den Sudkessel geblickt hat. Es gab ein Interview mit uns und dem Braumeister Stefan Pfister, der eine besondere Craft-Beer-Serie erfunden hat, die die Instrumentierung von „Dadaraa“ aufgegriffen hat.

Erzählen Sie uns doch mal, was Ihre Kapelle eingespielt hat.

Wir waren in unserer neuen Besetzung zu fünft dort: Mein Schwager Harald Gerstacker aus Wohnsgehaig am Akkordeon, Michael Engelbrecht aus Pottenstein mit der Klarinette, Michael Lindner aus Hintergereuth im Ahorntal mit der Trompete, sowie Stefan Neubig aus Volsbach im Ahorntal an der Tuba. Ich selbst war an der Bass-Trompete. Natürlich gab es unsere Erkennungsmelodie, den „Dadaraa-Walzer“. Dann eine Kerwa-Polka und den „Häuselloh-Marsch“ aus dem Fichtelgebirge. Zuletzt ist noch ein „Schwarzwurzel-Galopp“ zu hören. Wobei man wissen muss, dass bei Musikanten die Klarinette wegen ihres Aussehens den Spitznamen Schwarzwurzel hat.

Wie haben Sie denn die Dreharbeiten erlebt?

Wir hatten einen ganzen Nachmittag zu tun. Auf dem Gut Wolfgangshof in Anwanden bei Zirndorf hatte man uns eine große Tenne vorbereitet. Fünf Stunden lang dauerte es, bis die Maske aufgelegt, die Stellproben gemacht, die Beleuchtung getestet, Probeaufnahmen im Kasten waren, wir einiges angespielt hatten und es dann nach einem Probelauf mit den Moderatoren ernst wurde. Es war ganz schön anstrengend. Mir war gar nicht klar, wieviel Aufwand dahinter steckt. Alleine fünf Kameras waren im Einsatz. Wir haben ein sehr gutes Gefühl und sind selbst sehr gespannt, wie es am Ende aussieht. Wir haben nämlich noch keinen Blick darauf werfen können.

Sonntag, 17. Oktober, 20.15 bis 21.45 Uhr im BR Fernsehen: Zünftige Kerwamusik gibt es von Dadaraa aus Oberfranken, Gankino Circus aus dem mittelfränkischen Dietenhofen liefern feinsten Franken-Folk, und das Duo Sellarie aus Bamberg trumpft mit Musikkabarett auf. Filigrane Saitenmusik aus Franken und der Welt spielen die Scharadwanzen aus Unterfranken, und satte Blasmusikklänge gibt's von philharmenka – Die Nürnberger Böhmische. Die Zupfer-Moidln aus Neustadt an der Waldnaab singen launige Wirtshauslieder. Die Aufzeichnung steht zudem ein Jahr lang in der BR-Mediathek zur Verfügung.

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