In Kersbach entstehen 357 neue Wohnungen

10.5.2017, 18:43 Uhr
In Kersbach entstehen 357 neue Wohnungen

© Foto: pwa Architekten

Kersbach boomt: Nach der Bebauung von Stampfäcker und Schleifwegäcker wächst mit Pointäcker-Süd ein erster Baustein für die gesamte Entwicklung im Westen der Ortschaft in die Höhe. Im Süden wird Pointäcker durch die Baiersdorfer Straße begrenzt, Bahn und Autobahn grenzen das Gebiet im Westen ab.

Der anhalten Nachfrage nach Wohnungen soll in Kersbach Rechnung getragen werden, erläutert Bauamtsleiter René Franz vor den Stadträten des Bauausschusses das Projekt, "die Investoren stehen bei uns Schlange".

Investieren wird auf der etwa 47 000 Quadratmeter großen Fläche Pointäcker-Süd der Vorhabensträger REA Kersbach GmbH & Co KG und auch die katholische Kirche. Die Grundstücke dort wurden bereits zu zwei Dritteln von der REA Kersbach erworben, die restlichen Flächen sind im Besitz der Katholischen Pfarrpfründnerstiftung Kersbach, die signalisiert hat, die Grundstücke im Rahmen von Erbbaurechten entwickeln zu wollen.

Forchheimer Mischung

Ein Baugebiet für Jung und Alt soll dort in den kommenden Jahren in die Höhe wachsen, mit Einfamilienhäusern, Doppelhäusern und Reihenhäusern zur Dorfmitte hin, in Richtung Dorfrand steigt die Geschossigkeit auf bis zu vier Etagen wegen eines Lärmschutzes von Autobahn und Bahn hin an, die Gebäudehöhen sind fließend. Dabei wird auch die sogenannte "Forchheimer Mischung" berücksichtigt, eine Bebauung, die einen hohen Anteil an Mehrfamilienhäusern vorsieht. Ein Teil der Bebauung ist in "urbaner Holzbauweise" vorgesehen.

Die Kosten für den Straßenbau, die anteilige Entwässerung, die erforderlichen Ausgleichsflächen und die anteiligen Kosten für die städtische Schallschutzwand entlang der Bahn und auch die Kosten für erforderliche Gutachten übernimmt dabei der Vorhabensträger. "Wir strapazieren Ihren Haushalt nicht, sondern übernehmen die Kosten", so Architekt Thomas Lemberger vor den Stadträten. Auch an ein ökologisches Energiekonzept sei dabei gedacht, mit dezentralem Kraftwerk, die Autos der Bewohner sollen in Quartierstiefgaragen parken.

Der erste Stadtrat, der sich zu Wort meldet, ist der Kersbacher Manfred Hümmer (FW). "Wohnraum ist Mangelware", weiß Hümmer. "Wir verfügen in allen Stadtteilen über gute Entwicklungspotenziale." Doch das "organische Wachsen", das ist dem FW-Stadtrat seit jeher ein wichtiger Punkt.

Brutal groß

Das Erscheinungsbild Kersbachs werde sich durch den Neubau "massivst verändern". "Das ist brutal groß und eine Dimension, die ich nicht akzeptiere." Dann zählt Hümmer all die Bauvorhaben der letzten Jahre auf, angefangen über die Ansiedlung von Speditionen über das neue Gewerbegebiet bis hin zum ICE-Ausbau, die aus dem "ehemaligen Kirschendorf eine Satellitenstadt" machen. "Es muss auch mal Ruhe in Kersbach einkehren."

Holger Lehnard (CSU) rechnet nach und kommt bei 357 Wohneinheiten auf 900 neue Kersbacher. "Die Schule wird aus allen Nähten platzen", prophezeit er, "wir werden außerdem einen zweiten Kindergarten brauchen".

Den Flächenfraß prangert Albert Dorn (SPD) an. "Wir kommen an unsere Grenzen und bauen munter weiter. Bald werden wir keine Ausgleichsflächen mehr haben."

Den Zeitplan kann Architekt Thomas Lemberger fixieren: Nächstes Jahr im Frühjahr könnte mit der Erschließung von Pointäcker-Süd begonnen werden, ein Verkehrsgutachten sei bereits in Planung. Die ersten Bewohner könnten in zweieinhalb Jahren einziehen, für die Fertigstellung des kompletten Gebiets sind vier Jahre eingeplant.

Der Vorentwurf soll nun in eine frühzeitige Beteiligung der Behörden und Bürger gebracht werden, der Vorentwurf kommt überdies noch einmal im Planungsausschuss zur Vorlage.

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