In Kleinsendelbach müssen Bürger den Kanal selbst sanieren

KLEINSENDELBACH - 600.000 Euro Schulden hat Kleinsendelbach. Noch ist unklar, wie sich die Finanzen in den nächsten Jahren wegen der Corona-Pandemie entwickeln. In der jüngsten Gemeinderatssitzung haben die Räte einige Projekte auf den Weg gebracht. Für Unverständnis bei den Bürgern sorgt eine Kanalsanierung.

Die Haushaltssatzung zum Verwaltungs- und Vermögenshaushalt 2020, vorgetragen von Kämmerin Ursula Lauterbach, standen auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung Kleinsendelbach. Der Schuldenstand der Gemeinde steigt demnach auf 603.410 Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 415 Euro entsprich. Für die Finanzplanungsjahre 2021 bis 2023 sei eine Fortschreibung der Haushaltsansätze ohne genaue Angaben über die Höhe der Mindereinnahmen und Mehrausgaben durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie nur schwer zu kalkulieren, erklärte Lauterbach.

Alle in den letzten Jahren beschlossenen Vorhaben finden sich in dem Zahlenwerk wieder. Großer Diskussionsbedarf bestand nicht. Anschließend stimmte das Gremium dem Haushalt 2020 zu.

Elektroheizung für Feuerwehrhäuser

Dann ging es in der Tagesordnung weiter: Die Feuerwehrhäuser Schellenberg und Steinbach benötigen eine Elektroheizung mit Frostwächter, damit die Raumtemperatur in der kalten Jahreszeit nicht unter fünf Grad fällt. Dies sei notwendig, so Bürgermeisterin Gertrud Werner, damit bei Frost Diesel, Schaummittel und Öle nicht dickflüssig werden und die sofortige Einsatzbereitschaft im Ernstfall gewährleistet sei. Die Räte vergaben den Auftrag zur Anschaffung einer Elektroheizung an die Firma Hass aus Igensdorf.

Größeren Erklärungsbedarf gab es zum Kanal im Zwetschgenweg in Schellenberg. Dort hatte Werner die Bürger informiert, dass sie selbst für die Sanierung des Kanals zuständig seien. Die betroffenen Bürger erheben dagegen Bedenken, da die Straße öffentlich gewidmet ist.

"Es ist richtig", so die Bürgermeisterin, "dass der Zwetschgenweg 1999 für die Öffentlichkeit zum Befahren freigegeben wurde". Dennoch befände sich die Straße weiterhin im Eigentum der Anlieger. Die Baulast der Straße im Zwetschgenweg ist laut Eintragungsverfügung der Gemeinde Kleinsendelbach zugewiesen. Dies bezieht sich jedoch im Rahmen des Werkverzeichnisses nur auf die Straße und nicht auf die unter der Straße liegenden Versorgungsleitungen. Das bedeutet, dass der Kanal, wie jeder andere Kanal durch Privatgrund, ohne Sonderzuweisung bei den jeweiligen Grundstückseigentümern verbleibt und diese an die Überwachungs- und Überprüfungspflichten gebunden sind – sowie Mängel an ihrem Kanal unverzüglich beseitigen müssen.

Anschließend beschlossen die Räte die Auftragsvergabe zur Sanierung weiterer Kanäle in Schellenberg mit den unterschiedlichsten Zustandsklassen. In folgenden Straßen erfolgen Sanierungen: Etlaswinder Straße, Bergstraße, Großenbucher Weg und Kirschenstraße. Auch gewährten die Räte der Kirchenverwaltung einen Zuschuss für die Instandsetzung der Orgel in Höhe von 4000 Euro.