Insolvenz-Paukenschlag: Wie geht es mit den Dr. Wiesent Schulen in Eggolsheim weiter?

18.12.2020, 14:51 Uhr
Die Zukunft der Dr. Wiesent Schulen in Eggolsheim scheint trotz Insolvenzverfahrens gesichert zu sein.

© Mathias Erlwein Die Zukunft der Dr. Wiesent Schulen in Eggolsheim scheint trotz Insolvenzverfahrens gesichert zu sein.

Die Sorge war verständlicherweise groß, ob die zwei Eggolsheimer Privatschulen noch eine Zukunft haben. Allerdings: Bislang kann hier Entwarnung gegeben werden. Wie BFS-Referent und Schulträger-Vertreter Bernhard Haberl gegenüber den nordbayern.de mitteilt, ist der ordentliche Schulbetrieb bis März „auf jeden Fall“ gesichert. „Es wird da keinerlei Einschränkungen geben.“ 

Da sich die Schulen über staatliche Zuschüsse und das Schulgeld finanzieren und laut Haberl auch „genügend liquide Mittel zur Verfügung stehen“, seien die Voraussetzungen für eine Weiterführung der Schulen auch mittel- bis langfristig „sehr gut“. Das, so Haberl, bestätige auch der Insolvenzverwalter.

Wie kam es zur Insolvenz?

Bleibt dennoch die Frage, wie es überhaupt zur Zahlungsunfähigkeit des Gesamtkonzerns kam. Die Unternehmensgruppe, die offiziell Dr. Wiesent Sozial gGmbH heißt, ist nicht nur Träger von Schulen in ganz Oberfranken (unter anderem in Bayreuth und Marktredwitz). Auch als Pflegeheimbetreiber ist das Unternehmen tätig – beziehungsweise an AGs wie der SeniVita Social Estate beteiligt, die vor allem Einrichtungen der Alten- und Behindertenpflege plant und baut

„Die Ursachen der Insolvenz liegen weniger in den Schulen begründet, denn die laufen wirtschaftlich “, sagt Haberl, „sondern eher in den Pflegebetrieben“. Ob hier die Corona-Krise eine Rolle spiele, darüber möchte er nicht mutmaßen. 

Was die FOS und BFS mit ihren insgesamt rund 200 Schülerinnen und Schüler angeht, zeigt sich Halberl jedenfalls überaus zuversichtlich: In Sachen neue Trägerschaft befände man sich in „intensiven, vielversprechenden“ Gesprächen – und bereits Ende Januar soll ein „tragfähiges und langfristiges Konzept“ stehen. Haberl: „Dann werden wir die Schüler und Eltern auch zeitnah informieren.“ 

Unterstützung vom Freistaat?

Auch die Politik meldet sich zu Wort: Der aus dem Eggolsheimer Gemeindeteil Neuses stammende Landtagsabgeordnete Michael Hofmann (CSU) teilt mit: „Ich habe mich bereits an das Kultus- und das Wirtschaftsministerium gewandt, damit wir alle Kanäle nutzen, um für den schlimmsten Fall gerüstet zu sein. Durch eine Insolvenz darf keine Schullaufbahn gefährdet werden. Alle Beteiligten haben meine größtmögliche Unterstützung.“

In FOS und BFS „wurde und wird sehr gute Arbeit geleistet“, so Hofmann, sie seien „eine Bereicherung unserer Schullandschaft“ im Landkreis Forchheim. „Wenn es also Möglichkeiten für staatliche Hilfe gibt, sollten wir das auch in Anspruch nehmen“, betont der Abgeordnete.

PHILIPP ROTHENBACHER

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