Inzidenz: Muss der Kreis Forchheim wieder auf die Notbremse drücken?

21.4.2021, 18:00 Uhr
Inzidenz: Muss der Kreis Forchheim wieder auf die Notbremse drücken?

© Paul Zinken/dpa

Überschreitet die Sieben-Tage-Inzidenz eines Landkreises drei Tage hintereinander die 100er-Marke, werden üblicherweise ab dem Folgetag die Corona-Maßnahmen verschärft. Unterschreitet sie an drei Tagen die 100, treten am Folgetag Lockerungen in Kraft – so die aktuell geltende Verordnung der bayerischen Staatsregierung. 

Kompliziert wird diese Regelung aber bei Landkreisen, deren Inzidenz regelmäßig um die 100 herumschwankt. Landkreisen wie Forchheim: Nach zwei Tagen mit Inzidenzen über 100 droht hier wieder die Notbremse mit einer Verschärfung der Maßnahmen – die erst am Dienstag gelockert wurden, weil der Wert zuletzt von Samstag bis Montag unter 100 lag. Am Dienstag aber betrug er laut RKI 105,0, am Mittwoch stieg er auf 114,5.

Folglich kommt es nun auf den Inzidenzwert am Donnerstag, 22. April, an. Liegt der weiter über 100, heißt es wieder: 

- Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr.
- Treffen mit maximal einer Person, die nicht zum eigenen Hausstand gehört.
- „Click & Meet“ im Nicht-Lebensmittel-Einzelhandel nur noch mit negativem Test.

"Nur noch lächerlich"

Vor allem bei kleineren Einzelhändlern sorgen diese Aussichten für wachsendes Unverständnis. „Eine Katastrophe, einfach nur noch lächerlich“, sagt Petra Dietzel, Inhaberin des Modeladens „La Boutique“ in der Wiesentstraße und Vorstandsmitglied der Händlervereinigung HeimFOrteil, dazu. Sie ärgert nicht nur der organisatorische Aufwand von Click & Meet mit negativem Test („Oft haben die Leute dann gar keine Lust mehr bei uns einzukaufen“), sondern auch das „Hü und Hott“, das dem Landkreis jetzt sogar innerhalb einer Woche droht. 

Sollte die Notbremse am Donnerstag gezogen werden müssen, will das Landratsamt sie aber erst ab Samstag, 24. April, in Kraft setzen, um Einzelhändlern wie Dietzel einen Tag Zeit zur neuerlichen Umstellung zu geben. 

Was Dietzel fordert: „Es sollten die gleichen Regeln für alle gelten!“ Denn es sei einfach nicht mehr einzusehen, weshalb in Supermärkten, auch den großen Mehrsortimentern, viel mehr Kunden ohne Test einkaufen dürften – während kleinen Händlern das wirtschaftliche (Über-)Leben durch die Verordnungen des Freistaats so schwer gemacht werde.

ppr

Verwandte Themen