Jahn Spielmannszug: Mit Förderverein die Jugend ins Boot holen

13.6.2020, 11:00 Uhr
Sie alle wollen die Jugend an die Instrumente holen:  Fabian Mohr, Raimund Schuh, Silvia Heilmann, Josef Siebenhaar und Klaus Schütz (von links).

© Udo Güldner Sie alle wollen die Jugend an die Instrumente holen:  Fabian Mohr, Raimund Schuh, Silvia Heilmann, Josef Siebenhaar und Klaus Schütz (von links).

Es ist schon einige Jahre her, da hatte Lilo Penkert eine Idee. Es galt, auf den Trend der immer weniger werdenden Nachwuchsmusiker zu reagieren. Ein neues Konzept müsste her. Doch gerade die Ausbildung junger Menschen kostet viel Geld. Das weiß die engagierte Musikerin aus Fürth, die sich mit ihrem Sohn Michael Penkert um die Flötengruppen kümmert. Dabei schlagen nicht nur die Miete für die Probenräume, die Anschaffung von Notenmaterial und die Reparatur von Instrumenten zu Buche. Auch das Know How der Dirigenten hat seinen Wert. Die Zeiten, in denen ein Raimund Schuh aus Ebermannstadt 17 Jahre lang ehrenamtlich und ohne Aufwandsentschädigung den Taktstock geschwungen hat, sind auch beim Spielmannszug vorbei.

Erst die immer schwieriger werdenden äußeren Umstände und der Wechsel in der Abteilungsleitung vor zwei Jahren brachten den nötigen Schwung in die Sache. Dominik Trautner und Günther Meier haben auf den Rückgang der Einnahmen aus Festzügen und Auftritten reagiert und Lilo Penkerts Initiative aufgegriffen. Auf der Gründungsversammlung des Fördervereins, noch vor der Corona-Krise im März im VfB-Heim, waren 34 Menschen jeden Alters zugegen. Der älteste Anhänger des Spielmannszuges zählte 88 Jahre, die jüngste Musikfreundin gerade einmal 16 Jahre. Ihr als Jugendlicher aber auch noch Jüngeren soll ein attraktives Angebot auf und neben der Bühne unterbreitet werden, "denn mit den Kindern kommen auch Eltern und Großeltern".

Ein Hauptaugenmerk will der Spielmannszug deshalb auf die musikalische Früherziehung legen. Bei den ganz Kleinen soll die Liebe zur Musik, insbesondere zu den ungewöhnlichen Spielmannsflöten und den Landsknechtstrommeln geweckt werden.

Nun soll der Förderverein Abhilfe schaffen. Indem zum einen mit 20 Euro Jahresbeitrag ein finanzielles Polster aufgebaut werden soll, um die Anstrengungen im Nachwuchsbereich schultern zu können. Zum anderen möchte der zurzeit fünfköpfige Vorstand die Augen und Ohren offenhalten, um ehemalige Musiker wieder zu gewinnen oder Erwachsene Anfänger für Fanfare, Lyra und Trommel zu begeistern.

An der Spitze des Fördervereins stehen ein ehemaliger Abteilungsleiter wie Josef Siebenhaar aus Forchheim und sogar jemand, der bislang gar kein Mitglied des Spielmannszuges ist. Klaus Schütz (64) aus Buckenhofen ist schon seit Jahrzehnten einer der größten Fans des Orchesters. Als früherer Musiklehrer an der Realschule Forchheim und langjähriger Dirigent und Vorstand des Musikvereins Eggolsheim ist er vom Fach. Sein Credo: "Die Jugendförderung ist das A und O." Siebenhaar hingegen ist gleich in zweifacher Hinsicht der älteste Aktive an der Klarinette. Sowohl was die 71 Lebensjahre, als auch was die Einsätze am Mundstück angeht. Seit 1964 hält er den Ton.

Große Hoffnungen setzt die Schatzmeisterin Silvia Heilmann (49) aus Kauernhofen auf die Umsiedlung in den Norden Forchheims. Dort ergäben sich ab dem Frühjahr 2021 exzellente Möglichkeiten, so die "Spielerfrau". Sie selbst beherrscht kein Instrument, dafür aber die Zahlen, wie man bei der FFW Kauernhofen weiß. Sie engagiert sich für den Spielmannszug, immerhin spielt ihr Mann Thomas Heilmann eine der Tuben. Wenn es mit den Probenräumen klappt, dann muss der Junglehrer und neue Schriftführer Fabian Mohr (29) aus Forchheim auch nicht immer wieder aufwendig sein Schlagzeug auf- und wieder abbauen. Dann kann er sich noch mehr auf die Musik konzentrieren, vor allem auf die Musikalische Früherziehung, die er sehr gerne mit übernehmen will. InfoWer den Förderverein unterstützen will, kann sich gerne bei einem der beiden Vorstände melden. Bei Klaus Schütz unter Mobil: 0171 1760882 oder bei Josef Siebenhaar unter Festnetz: 09191 4725.

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