Jetzt impfen die Hausärzte im Landkreis Forchheim mit

31.3.2021, 17:56 Uhr
Jetzt impfen die Hausärzte im Landkreis Forchheim mit

© Foto: Stefan Hippel

"Die Situation ist ernst. Nur durch Impfungen können wir diese Pandemie besiegen", sagt Dr. Reinhardt. Sie ist deshalb "froh, dass es jetzt auch in den Praxen losgeht". Viele Patientinnen und Patienten seien ganz glücklich, dass sie nun in ihrer Hausarztpraxis geimpft werden können. Da herrsche großes Vertrauen. "Wir impfen ja schon immer, für uns Ärzte ist das absolut normal und wir kennen unsere Patienten sehr gut", sagt sie.

Seit einiger Zeit wurden die Patienten der Effeltricher Praxis gefragt, ob sie geimpft werden möchten. "Das wurde entsprechend auf der Karteikarte vermerkt", erklärt Reinhardt. Wenn die Gemeinschaftspraxis Effeltrich nun erfährt, wie viel Impfstoff sie in der nächsten Woche erhält, werden die Patienten angerufen. "Alter und Diagnose sind ja bei uns erfasst. Entsprechend der Priorisierung erhalten wir durch die EDV eine Telefonliste, die wir dann durchgehen und den Patienten einen Impftermin vorschlagen", erläutert Dr. Reinhardt. 20 Impfdosen Astrazeneca hatte die Praxis für diese Woche aus einer Reserve des Freistaats Bayern erhalten.

Termine waren sofort weg

Nach Ostern teilt der Bund den Impfstoff zu, die Praxen sollen den Impfstoff Biontech/Pfizer bekommen. Wie viele Dosen sie erhalten, erfahren sie gegen Ende dieser Woche und vergeben entsprechend die Termine. In der Gemeinschaftspraxis Effeltrich läuft es so: Patienten können sich, wenn sie wollen, vorab einen Aufklärungsbogen auf der Homepage der Arztpraxis herunterladen, um sich einzulesen. Vor Ort in der Praxis findet aber auch noch ein Gespräch statt.

Dr. Hans-Joachim Mörsdorf, auch medizinischer Leiter des Forchheimer Impfzentrums, hat am gestrigen Mittwoch 20 Personen in seiner Pretzfelder Praxis gegen das Coronavirus geimpft. "Die ersten Impftermine waren sofort weg. Viele sagen: je eher ich geimpft werde, desto besser", berichtet er. Bis Montag hatten sich Praxen bei der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern melden können, um noch vor Ostern mit dem Impfen ihrer Patienten zu beginnen. "Wir kennen unsere Patienten und haben entsprechend der Priorisierung eine Liste angefertigt und die Patienten angerufen", erklärt er.


Alle Infos über Corona laufend in unserem Corona-Ticker


Einige hätten von sich aus nachgefragt, auch welche, die noch nicht an der Reihe sind. "Wir haben erklärt, dass wir sie generell auf die Liste setzen können, aber sie eben noch warten müssen, bis sie dran sind. Das haben auch alle verstanden." Aktuell stehen 200 Personen auf der Warteliste der Pretzfelder Praxis.

So schnell wie möglich so viel wie möglich

Diese Woche wurde Astrazeneca verimpft. "Ein paar haben noch kurzfristig abgesagt, die nicht mit diesem Impfstoff geimpft werden wollten", berichtet er. Dafür kamen andere Patienten an die Reihe. Auch wenn künftig jemand erkranke oder absage, kommen entsprechend der Priorisierung die nächsten Patienten zum Zug. "Manchen haben wir vorher schon Bescheid gegeben, dass es sein kann, dass wir uns spontan melden."

Dr. Mörsdorf hat in seiner Praxis nur noch zwei über 80-Jährige, die noch nicht geimpft sind und nun an die Reihe kommen. Bei der Prio-Gruppe 2 ist ungefähr die Hälfte der Menschen über 70 Jahre alt, die andere Hälfte hat entsprechende Vorerkrankungen. Er empfiehlt, dass sich Impfwillige sowohl über die Impfzentren als auch bei ihren Hausärzten zur Impfung anmelden, weil derzeit noch unklar sei, welcher zuerst klappen könnte.

Wenn sie dann einen erhalten haben, sollten sie die übrige Anmeldung stornieren. In den zwölf Räumen seiner Praxis werden die Patienten so verteilt, dass Abstandsregeln eingehalten werden können – 15 Minuten nach der Impfung bleiben die Patienten noch zur Nachbeobachtung in der Praxis. "Unser Ziel ist es, so schnell wie möglich so viele Menschen wie möglich impfen zu können", betont Dr. Mörsdorf.

Verwandte Themen