Junge Handwerker aus Forchheim gegen Vorurteile verteidigt: "Sie sind die Generation Macher"

7.2.2020, 11:00 Uhr
Junge Handwerker aus Forchheim gegen Vorurteile verteidigt:

© Foto: Dörfler

Sie sind zwei von insgesamt 42 jungen Handwerkerinnern und Handwerkern die laut Mitteilung der Kammer mit ihren erfolgreichen Abschlussprüfungen im Jahr 2019 zu den Besten ihres Gewerkes in Oberfranken zählen. "Nutzen Sie die Vorlage, die Sie sich selbst mit Ihren guten Leistungen geschaffen haben", gab Thomas Zimmer, Präsident der Handwerkskammer, den Absolventen bei der Abschlussfeier des Leistungswettbewerbs mit.

Die meisterlichen Leistungen gehen mit neun Landessiegern, wovon drei wiederum sogar den Bundessieg und damit den deutschen Meistertitel in ihrem Beruf erreicht haben, weit über die Grenzen Oberfrankens hinaus.

Gleich doppelt gepunktet

Einer derjenigen, der doppelt gepunktet hat, ist Jungbrauer und Mälzer Elias Rittmayer von der gleichnamigen Brauerei aus Hallerndorf. Er ist damit offiziell bester deutscher Nachwuchsbrauer 2019. "Der junge Mann ist Brauer aus Leidenschaft", sagte Norbert Tessmer, Oberbürgermeister der Stadt Coburg, bei der Feier in Bayreuth. Er hat stellvertretend für die Kommunalpolitiker in Oberfranken die Laudatio gehalten.

Es sei früh festgestanden, dass Elias Rittmayer trotz bester Noten auf dem Gymnasium sich der Ausbildung zum Brauer und Mälzer widmen werden, so Tessmer. Sowohl in Theorie als auch in Praxis habe er restlos überzeugt.

Freuen dürfen sich über den Kammersieg: Benjamin Busch, der in seinem Beruf als Bäcker abgeräumt hat. Der junge Mann backt beim mittelständischen Betrieb der Bäckerei Wirth mit Sitz in Egloffstein.

Für die Elektroniker hat der Leutenbacher Pascal Rabe abgeräumt. Er hat seine Ausbildung in der Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik gemacht und ist bei der Firma Haustechnik Hass in Igensdorf beschäftigt.

Nicht nur Kammer- sondern auch dritter Landessieger ist der Dormitzer Melik Charrad für seinen Berufsstand der Systemelektroniker. Beschäftigt ist der Effeltricher bei der Firma Heinz Walz.

In seiner Rede betonte Kammerpräsident Zimmer wie wichtig es sei, junge Kräfte nach der Ausbildung weiterzubilden. "Nur dann bleiben sie im Handwerk." Weil 60 Prozent der Betriebsinhaber bereits 51 Jahre oder älter seien, müsse sich die Branche auch über qualifizierte Nachfolger Gedanken machen.

"Das ist Blödsinn"

Zimmer wehrte sich gegen Pauschalisierung der jungen Generation, die in Schubladen gesteckt und als verwöhnt, handysüchtig oder freitags Schule schwänzend bezeichnet werde. Das sei "Blödsinn", so Kammerpräsident Thomas Zimmer: "Sie sind für mich die Generation Macher."

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