Jungpolitiker werben um Stimmen

29.8.2013, 11:00 Uhr
Jungpolitiker werben um Stimmen

© privat

Statistiken zeigen, dass immer weniger junge Menschen wählen gehen. Sei es aus mangelndem Interesse an der Politik oder aus Faulheit. Laut Elisabeth Simmerlein aus Elsenberg sollte sich das dringend ändern: „Den jungen Leuten muss bewusst werden, dass Wahlen ein demokratisches Element sind und dieses auch wahrgenommen werden sollte.“ Die Vorsitzende der Jungen Freien Wähler im Landkreis will mit ihrer Kandidatur für den Landtag zeigen, dass Politik etwas für alle Generationen ist, egal ob jung oder alt.

Positive Resonanz

Bei dem Weilersbacher Patrick Schroll, Kreisvorsitzender der Jungen Liberalen, ist es ähnlich. Dem Studenten der Kommunikationswissenschaften zollen viele seiner Freunde Respekt, auch wenn sie nicht unbedingt die FDP wählen würden. Mit seinen 24 Jahren will er bereits für die Liberalen in den Landtag.

Kerstin Nestrojil ist mit 25 Jahren nicht nur Kreisvorsitzende der Jungen Union, sondern auch Listenkandidatin der CSU für den Bezirkstag. „Meine Freunde waren schon überrascht. Aber mittlerweile bekomme ich sehr viel positive Rückmeldung“, erklärt sie.

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Normalerweise thematisiere sie in ihrem Freundeskreis alles mögliche, aber im Moment geht es besonders um die Wahlen: Kerstin Nestrojil versucht, ihre Freunde davon zu überzeugen, wählen zu gehen.

„Immer weniger Jugendliche nehmen an den Wahlen teil, weil sie sich nicht für die Politik interessieren. Das ist ein großes Problem, schließlich geht es um unsere Zukunft“, sagt die Kirchehrenbacherin bedauernd.

Die Evangelische Jugend hat ihr eigenes Rezept im Kampf gegen die Politikverdrossenheit bei jungen Bürgern: Wahlrecht ab 14 — das ist ihr Ziel. Im Dekanatsbezirk Gräfenberg wird dieses Jahr das erste Mal eine U18-Wahl durchgeführt. 200 Jugendliche haben die Möglichkeit, ihre Stimme für eine Partei abzugeben. Anschließend wird das Ergebnis veröffentlicht. „Es ist wichtig, so früh wie möglich das demokratische Grundverständnis zu fördern“, erklärt Dekanats-Jugendreferent Olli Wiek.

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Die Gemeinde Hallerndorf engagiert sich ebenfalls: Kinder haben die Möglichkeit, per Briefwahl abzustimmen. Seit 1. August wird mit Flyern dazu aufgerufen, bei dieser U18-Wahl mitzumachen. Es gibt sogar einen Wahl-O-Maten im Rathaus, wo man sich durch ein Frage- und Antwort-Tool klickt und die verschiedenen Parteien besser kennenlernen kann. „Leider ist das Interesse der Jugendlichen nicht sonderlich groß. Unsere Aktionen und Angebote nutzen nur wenige“, erklärt Katja Schiller-Wegener, Jugendpflegerin von Hallerndorf.

Ein Wahlrecht ab 16 oder gar 14, wie es die Evangelische Jugend vorschlägt, sei daher nicht sinnvoll. Die momentane Situation in den Schulen müsse sich erst ändern (siehe nebenstehender Artikel). Den Kindern soll die Politik schon in jungen Jahren näher gebracht. Nur so steige das Interesse.

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