"Katastrophales Jahr": Das passiert aktuell im Kino in Forchheim

3.2.2021, 18:56 Uhr

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Frau Dengler-Redlin, wie steht es um das Kino?

Manuela Dengler-Redlin: Wir hatten ein katastrophales Jahr 2020, bis jetzt sieht es so aus, als ob 2021 genauso katastrophal werden wird. Schon nach dem ersten Lockdown durften wir erst nach den Pfingstferien als einer der letzten Bereiche wieder öffnen. Wir befürchten, dass es heuer mit der schrittweisen Öffnung genauso sein wird. Und selbst wenn geöffnet ist, können wir entsprechend der Auflagen nur 30 Prozent der Plätze besetzen. Dann dürfen wir zwar arbeiten, aber sind nicht wirtschaftlich. Uns fehlt einfach eine langfristige Perspektive. Aktuell laufen bei uns Filme in den leeren Sälen, sogenannte Geisterfilme. Unsere Technik ist hunderttausende Euro wert. Wenn wir sie nicht am Laufen halten, gehen die Anlagen kaputt.

Haben Sie Hilfen erhalten?

Manuela Dengler-Redlin: Ja, die Novemberhilfe haben wir endlich Ende Januar bekommen. Es dauert nur alles lang. Ich bin sehr dankbar für die Hilfen. In anderen Ländern ist man ganz auf sich allein gestellt. Viele Hilfen sind aber nur Zuschüsse zu Fixkosten. Wir als Kino können uns damit nicht eineinhalb oder zwei Jahre über Wasser halten. Schön ist, dass unsere treuen Kunden an uns denken und weiterhin Kino-Gutscheine kaufen. Das freut uns sehr.

Können sich Kinofans nach der Öffnung auf viele neue Filme freuen?

Manuela Dengler-Redlin: Das ist schwer zu sagen. 2020 wurden viele Filmstarts verschoben, auch Highlights wie die Minions. Der Haken: Es wird ja kurzfristig entschieden, wie es mit dem Lockdown weitergeht. Die Verleiher brauchen aber zwei bis drei Monate Vorlauf, bis ein neuer Film herauskommt. Ich hoffe, dass im Sommer und Herbst Blockbuster wie das Kaiserschmarrndrama und James Bond starten können und die Menschen dann auch ins Kino gehen.

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