Keine Kauf-Panik, aber stetiger Kundenstrom in den Baumärkten im Landkreis Forchheim

2.3.2021, 09:00 Uhr
Keine Kauf-Panik, aber stetiger Kundenstrom in den Baumärkten im Landkreis Forchheim

© Foto: Marquard Och

Als Anita K. am Montagvormittag das Gartencenter des Obi Baumarktes betritt, scheint der erste Ansturm schon vorbei zu sein. Also hat sie es nicht schwer, eine Mitarbeiterin zu finden, die ihr sagt, wo sie die Pflanzschalen findet. Die brauche sie, erklärt die 38-jährige Forchheimerin, die ihren vollen Namen lieber nicht nennen möchte, weil sie in diesem Jahr im Garten ein Hochbeet anlegen will. Auf der Fensterbank will sie einige Samen vorziehen.

Etwas ratlos steht sie nun vor den hohen Stellwänden mit unzähligen Samentütchen und sucht Erbsen-, Lauch- und Tomatensamen. "Zum Glück haben die Baumärkte jetzt wieder auf", sagt sie und schmunzelt: "Ich bin ja Hochbeet-Neuling. Da werde ich in den nächsten Wochen wohl noch öfter hier stehen."

Morgens vor allem ältere Kunden

Am Montagvormittag sind es vor allem ältere Kunden, die in den Baumarkt an der Äußeren Nürnberger Straße kommen. Während die einen in der Badabteilung mit einem Verkäufer den passenden Duschschlauch suchen, weil ihr alter just in den vergangenen Wochen das Zeitliche gesegnet hat, schieben andere die Schwerlastwagen voller Holzlatten oder anderer Baumaterialien durch die Gänge.Neben den Baumärkten durften auch die Gärtnereien wieder öffnen. 

Gedränge herrscht nicht. Auch an den Kassen gibt es keine übermäßigen Wartezeiten. Die Marktleitung hat auf den zu erwartenden Kundenansturm mit einer großzügigen Personalplanung reagiert – und ist dennoch froh, dass "eine Kauf-Panik bei den Kunden nicht zu spüren ist".

Im Vergleich zum vergangenen Jahr seien es am Morgen etwa fünfzig Prozent mehr Kunden gewesen. "Wir haben den 2. März 2020 als Vergleichsgröße genommen, das war auch ein Montag", erklärt der Marktleiter. Am Nachmittag, wenn viele Feierabend haben, oder am Samstag rechnet er mit mehr Zustrom von Kunden.

Aktuell Gartenware querbeet gefragt

Gefragt sei übrigens im Moment "Gartenware" und davon "alles, querbeet": von Frühblühern über Gartenmöbel bis hin zu Bewässerungssystemen. "Das haben wir schon nach dem ersten frühlingshaften Wochenende gemerkt, als bei Click und Collect die Nachfrage nach Gartenware in die Höhe geschnellt ist", erklärt der Marktleiter.

Als das Gasseldorfer "Bauzentrum Geck" seinen "Bauspezi" und den Fliesenfachmarkt gestern um 8 Uhr wieder öffnen konnte, stand der erste Baumarktkunde schon an der Tür. Baumarktleiter Michael Lodes hat sein Fünfer-Team nach den langen Wochen der Kurzarbeit und Abfeiern von Resturlauben gut auf den Ansturm vorbereitet, denn nach sechs Jahren im Geschäft weiß er, "es kribbelt in den Fingern, die Leute wollen raus in den Garten".

Hygienekonzept überarbeitet

Nochmals überarbeitet wurde das Hygienekonzept, zur Wahrung der Abstände eine Reihe von Paletten entfernt und im Kassenbereich Plexiglasscheiben montiert. Ganz so stark wie erwartet war der Andrang am ersten Tag nicht. Wer kam, suchte Pflanzen, Sämereien, Gartenerde und Artikel aus dem Werbeprospekt. Vereinbart ist eine Reihe von Beratungsterminen zur Auswahl von Doppelstabzäunen und Sichtschutzplanken.

Keine Kauf-Panik, aber stetiger Kundenstrom in den Baumärkten im Landkreis Forchheim

© Foto: Jana Schneeberg

"Click und Collect" hat geholfen, aber wirtschaftlich rechnen konnte sich der Aufwand für unsere Branche nicht", erklärte Mitgeschäftsführerin Gabriele Schleicher. Zum Glück sei man mit dem von Vater Alfred Geck vor 55 Jahren gegründeten Baustoffhandel und dem Bauunternehmen vielschichtig aufgestellt. So mussten die Inhaber zwar Umsatzeinbußen im Vergleich zu den ersten Monaten des Vorjahrs hinnehmen, doch habe der harte Winter das Geschäft mit Streusalz und Brennstoffen befeuert.

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