Neues aus dem Gemeinderat

Keine mobilen Luftreiniger für die Kitas in Hallerndorf

8.9.2021, 18:30 Uhr
Mobile Luftreinigungsgeräte sind derzeit Mangelware auf dem Markt, hieß es im Gremium (Symbolbild).

© Stefan Hippel Mobile Luftreinigungsgeräte sind derzeit Mangelware auf dem Markt, hieß es im Gremium (Symbolbild).

Diese Geräte versprechen zwar die Reduzierung virushaltiger Partikel in der Raumluft, können jedoch weder Wasserdampf noch Kohlendioxid entfernen.

Zudem sei nach jetzigem Wissenstand unsicher, ob damit die Infektionsgefahr in dicht belegten Räumen überhaupt abgewendet werden kann, zumal die Kinder in den Kindertagesstätten die dafür notwendigen Abstände überhaupt nicht einhalten könnten. So argumentierte der Zweite Bürgermeister Robert Linz, der in Vertretung für den im Urlaub befindlichen Gerhard Bauer die Gemeinderatssitzung leitete.

Dieser Entscheidung ging eine längere Diskussion voraus. In dieser wies Robert Linz darauf hin, dass selbst bei einer Entscheidung für mobile Luftreinigungsgeräte diese nicht vor dem Ablauf von geschätzt 15 Monaten nach Ausschreibung, Einholung von Angeboten und schließlich Vertragsvergabe geliefert werden könnten: „Der Markt ist leergefegt“.

Vielleicht könnten bis dahin ja auch kleinere Kinder gegen das Coronavirus geimpft werden, hofft Linz. Schließlich gebe es in den Krippen- und Kindergartengruppen nicht nur die Übertragung des Virus durch die sogenannten Aerosole, sondern vor allem via Tröpfchen- und Schmierinfektion.

Linz fasste sämtliche Aspekte zusammen und konstatierte, dass sich der Aufwand nicht lohne, zumal die Kommune über 50.000 Euro allein für die Geräte, noch ohne Betriebs- und Wartungskosten, aufwenden müsste. Raimund Lunz (Bürgerliste Gemeinde Hallerndorf) widersprach. Er sprach sich für die Anschaffung der Geräte aus, schließlich müsse für die Kinder das Bestmögliche getan werden.

Katharina Rebl (Für die Gemeinde) ist sich sicher, dass die Erzieherinnen regelmäßig Hände waschen und alles sauber machen. Schließlich stünden überall in den Kindertagesstätten Desinfektionsspender. Reinhold Ruschig (WG Schnaid/Stiebarlimbach) wollte wissen, wie das Personal in den Einrichtungen zu diesen mobilen Luftreinigungsgeräten stehe, zumal diese ja nicht in einer Ecke, sondern zentral im Raum platziert werden müssten.

Grundsätzlich sei er ja dafür, die Gesundheit zu schützen, argumentierte Werner Fischer (WG Hallerndorf), ihn irritiere jedoch, dass selbst das Umweltbundesamt diesbezüglich unsicher sei. Er möchte sicher sein, dass die Geräte tatsächlich nutzen. „Zusätzlich lüften müssten die Mitarbeiter in den Einrichtungen sowieso“, wies Linz auf die Empfehlungen des Umweltbundesamtes hin.

Stattdessen überlegten die Gemeinderäte, ob es nicht sinnvoller sei, die Einrichtungen mit festen Lüftungsanlagen auszustatten. Markus Düsel (WG Pautzfeld) hat selbst ein Kind in einer Kindertagesstätte. Er schlug vor, dass die Gemeinde prüfen sollte, ob eine solche Lüftungsanlage eingebaut werden könnte und würde das Geld lieber darin investieren.

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