Kersbach: Zaun an Schule soll "schöner" werden

18.9.2019, 16:00 Uhr
Teilweise mehr als fünf Meter hoch ist der Zaun, der einen Außenbereich der Schule in Kersbach umfasst.

© Foto: Roland Huber Teilweise mehr als fünf Meter hoch ist der Zaun, der einen Außenbereich der Schule in Kersbach umfasst.

Anfang Mai hatte man einen Teil des Außenbereichs der Kersbacher Schule auf einer Länge von neun Metern eingezäunt, mit einem silbrigen Zaun und Metallpfosten, die insgesamt 5,10 Meter hoch sind. In Richtung Turnhalle reduziert sich die Höhe auf 3,75 Meter.

Die Nachbarn zeigten sich nicht nur von der Höhe des Gitterzauns entsetzt, sondern auch wegen des Lärms. Ist der Zaun zwar im unteren Teil mit Holz verkleidet, lässt er darüber Licht und Luft durch, und auch Wind, der sich bei stärkeren Böen mit einem Heulen in der Konstruktion fängt, hieß es bei einer Ortsbegehung im Mai.

In der aktuellen Sitzung des Bauausschusses wies Bauordnungsamtsleiter Stefan Schelter auf die „gefährlichen Situationen“ hin, die ohne oder mit einem zu niedrigen Zaun entstehen könnten, etwa dann, wenn Bälle hinunter auf die Straße rollen. Außerdem sei der Zaun, so wie er dastehe, „bauplanungsrechtlich zulässig“.

Auch die Regierung von Oberfranken hat sich zwischenzeitlich, aufgrund einer eingereichten Beschwerde, in die Zaun-Frage eingeschaltet und eine Stellungnahme dazu abgegeben. „Vom gegenständlichen Ballfangzaun gehen keine gebäudeähnlichen Wirkungen (...) aus, weshalb die Einhaltung von Abstandsflächen nicht erforderlich ist“, schreibt die zuständige Regierungsrätin. Im Klartext: Der Zaun löst keine Abstandsflächen aus und ist deswegen baurechtlich betrachtet, zulässig. Zwischenzeitlich wurde der Ballfangzaun mit „Dämpfern“ versehen. Dadurch sollten „Immissionen ausgehend von der zweckgemäßen Nutzung des Ballfangzaunes in der Hauptsache vermieden werden“, heißt es erklärend in der Tischvorlage der Stadträte.

Dass der Zaun kein Schmuckstück ist und auch nicht sein wird, darüber waren sich alle Stadträte im Klaren. „In dieser Massivität müssen wir einen Zaun im Landkreis suchen“, urteilte Holger Lehnard (CSU), der sich dafür aussprach, den Zaun in der Höhe um einen Meter zu reduzieren.

Dem schloss sich auch Partei-Kollegin Martina Hebendanz an. Manfred Mauer (FBF) meinte, man hätte sich „viel Geld und Ärger erspart, wenn man die Sache vorab in den Ausschuss gebracht hätte“. Auch Erwin Held (FW) plädierte für einen Rückbau des Zauns um einen Meter „auch um die Vernunft mit einschließen zu lassen“. Edith Fießer (FGL) wollte „Gnade vor Recht“ walten lassen, wobei Oberbürgermeister Kirschstein (SPD) Fießer korrigierte: „Wir sprechen hier kein Recht.“ Thomas Werner (CSU) befand ein Zurückbauen des Zaunes um einen Meter als ein „Signal“. „Der Stadtrat beweist, dass wir das kritisch beobachten“, meinte Werner, „wie bei einem privaten Bauherrn auch“.

Einstimmig sprach man sich dafür aus, den Ballfangzaun um einen Meter in der Höhe zu kürzen.

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