Kinder setzen Streuobst-Projekt mit Apfelbäumen in Bärnfels fort

10.7.2020, 18:05 Uhr
Kinder setzen Streuobst-Projekt mit Apfelbäumen in Bärnfels fort

© Archivbild: Thomas Weichert

Das Projekt der Baumpatenschaft der Grundschule Obertrubach in Bärnfels war am 2. März diesen Jahres mit der Pflanzung von zwei Apfelbäumchen auf dem Biotop oberhalb des Schulsportplatzes angelaufen. Dann kam der Lockdown wegen Corona und die Schule wurde geschlossen. Nun soll das beispielhafte Projekt fortgesetzt werden.

Rektor Joachim Neuner aus Kirchenbirkig und Streuobstpädagogin Christine Berner aus Herzogwind, selbst Mutter zweier Kinder, die diese Schule besuchen und Mitglied im Elternbeirat, kamen deshalb nun auf Einladung von Bürgermeister Michael Grüner zur jüngsten Ratssitzung um den neu gewählten Gremium die Einzelheiten des Projekts zu erläutern.

Zwei Bitten hatten sie mitgebracht. Zum einen soll die Zufahrt zu dem Gelände geklärt werden, zum anderen hätten sie gerne einen Pavillon der später einmal zu einem grünen Klassenzimmer werden soll. Um die Zufahrt will sich Bürgermeister Grüner mit den umliegenden Grundstückseigentümern bemühen, da es zu dem Gelände in Gemeindebesitz ohnehin ein Geh- und Fahrtrecht gäbe.

Hütte für Gartengerätschaften

Dies gehe aus einem inzwischen wieder gefundenem Grundbucheintrag hervor, so Grüner. Gegen die Errichtung eines Pavillons, der auch aus Ständern mit Sonnensegeln bestehen und im Winter abgebaut werden könnte, hatten die Räte nichts einzuwenden. Besser, so kam es aus dem Ratsgremium, wäre ein Pavillon in Festbauweise. Zudem wäre eine kleine Hütte für Gartengerätschaften noch gut. Wünschenswert dafür noch ein Balkenmäher und eine Minifräse, damit man unabhängiger vom Bauhof sei.

Bisher wurden nur acht Gartenscheren für 13,50 Euro angeschafft. Denn das Biotop, auf dem gegen Ende der 1980er Jahre auch ein kleiner Weiher angelegt wurde, der nun ziemlich verwildert ist, muss auch gepflegt werden. Der Pavillon sei aber unabhängig vom Baumpatenprojekt, so Berner. Mit einem grünen Klassenzimmer könne man sich aber Zeit und Kosten sparen, da die Schüler bisher dafür nach Kirchenbirkig gefahren werden müssen.

Zunächst soll das Projekt der Baumpatenschaften über drei Jahre gehen, indem von den Klassen weitere Apfelbäume gepflanzt werden, die sie dann auch das ganze Jahr über betreuen. Für Rektor Neuner entspricht das Gesamtprojekt auch genau dem Lehrplan für die Grundschule. Denn den Kindern sollen der Lebensraum der Tiere und Pflanzen, das Wasser, Obst und auch die Bienen nähergebracht werden. Bezüglich Bienen habe man Kontakt mit einem Imker aufgenommen, um einen Bienenkasten aufzustellen. Wegen Corona wurde daraus heuer nichts.

Erste Streuobstpädagogin Oberfrankens

Im nächsten Frühjahr soll das umgesetzt werden. Wichtig für Berner, die das Projekt betreut, ist, dass die Kinder alles selbst machen müssen. Vom Pflanzen der Bäume bis hin zum Hochschleppen des Wassers. Und sie müssten den Apfelbäumen auch Namen geben. Die zwei gepflanzten Bäume heißen "Baumi" und "Hildegard". Wenn dann die ersten Äpfel geerntet werden können, können die Kinder diese auch essen. "Die sind dann viel schmackhafter als Pink Lady aus dem Supermarkt", so Berner. Und die Kinder lernen, was man aus den Äpfeln noch alles machen kann.

"Fehlende Artenkenntnis kann man spielerisch ausgleichen", sagt die bisher einzige Streuobstpädagogin in Oberfranken. In Deutschland gibt es inzwischen 400 Streuobstpädagogen die an Grund- und weiterführenden Schulen, in Vereinen oder auf selbständiger Basis Kinder und Erwachsene für das Thema Streuobst und die Natur vor unserer Haustür begeistern. Gefördert wird das Baumpatenprojekt von der Sieglinde-Schöffel-Stiftung, der Sparkasse und dem Landschaftspflegeverband.

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