Kindergarten-Anbau in Obertrubach eingeweiht

Obertrubach - Zu einem großen Fest der Gemeinde entwickelte sich die Einweihung der Erweiterung des kirchlichen Kindergartens St. Marien, denn der Anlass war auch eine der letzten Amtshandlungen des scheidenden Pfarrers Werner Wolf.

Die Feier begann mit einem Gottesdienst. Wolf begrüßte den verantwortlichen Architekten Markus Gebbert, die politischen Gemeindevertreter und viele weitere Gäste. Dabei wusste Wolf den Handwerkern für die gute Arbeit zu danken und dass es keine Unfälle gab, dem Kindergartenteam, dass es so geduldig die Belastungen der Baustelle ertrug. Er erinnerte an die vielen Gönner und Spender und den Elternbeirat für die Unterstützung.

Architekt Gebbert warf einen Blick zurück auf die vergangenen Monate. Von Dezember 2018 bis August 2019 wurde das Projekt in Holzständerbauweise mit guten Handwerkern termingerecht ausgeführt. Gebbert dankte für den unkomplizierten Umgang: "Projekte wie diese, für die junge Generation Zukunft gestalten, machen Spaß. Was gibt es Schöneres, als wache, strahlende Kinderaugen", sagte er.

Die Kindertagesstätte wurde auf Grund der steigenden Geburtenrate um einen Gruppenraum mit zweiter Ebene erweitert. Dazu kamen ein Intensivraum, Waschräume für Erwachsene und Kinder sowie eine Behindertentoilette. Der Mehrzweckraum, der provisorisch für eine Gruppe genutzt wurde, steht jetzt wieder allen Kindern zur Verfügung.

"Lasset die Kinder zu mir kommen", das Evangelium mit diesem Ausspruch Jesu sprach Werner Wolf beim Gottesdienst. Es hatte etwas Symbolisches an sich, ist dies doch auch die Herzensangelegenheit des Pfarrers. Spontan bat er Markus Habermann vor die Gemeinde. Dieser nimmt seit 25 Jahren mit viel Herzblut und ehrenamtlich die gesamten Verwaltungsaufgaben des Kindergartens wahr. Wolfs Wunsch wäre es, wenn Habermann nach seinem Weggang als Pfarrer die Gesamtleitung übernehmen würde.

"Eine Gemeinde stirbt ohne Kinder aus, freuen wir uns über den Nachwuchs", sagte Bürgermeister Markus Grüner. Dankbar äußerte sich Grüner, dass die Kirche die Trägerschaft übernimmt. Mit Pfarrer Wolf war sich Grüner einig, dass das Projekt nur deshalb so zügig gelingen konnte, weil in Obertrubach alle an einem Strang ziehen.

Kirchenstiftung und politische Gemeinde gingen das Projekt pragmatisch an: 500 000 Euro kostet die Erweiterung, davon übernehmen 350 000 Euro der Staat und 130 000 die politische Gemeinde. Den Rest muss die Kirchengemeinde stemmen. Noch nicht eingeschlossen sind die Kosten für die Gestaltung der Außenanlagen, die im Frühjahr 2020 vorgesehen ist.

Die Leiterinnen Alexandra Kraft und Sandra Schmitt mit ihren neun Mitarbeiterinnen dürfen sich über die moderne, lichtdurchflutete Einrichtung freuen. 80 Kinder, darunter zwölf in der Krippe, werden hier betreut. Nach dem Festakt segnete Pfarrer Wolf die neuen Räume.

Die Zeichen stehen für ihn auf Abschied. Wehmut schwang bei allen mit, als er sagte, dass es sein letzter Gottesdienst war, den er hier im Kindergarten feierte.

Am 13. Oktober wird er feierlich beim sonntäglichen Gottesdienst um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Laurentius verabschiedet.

Pfarradministrator Florian Stark wird sich um die weiteren Dienste in Obertrubach kümmern, die unverändert für den Rest des Jahres so bestehen bleiben sollen.