Corona und Weihnachten

Kirche geht digital: Heiligabend auf YouTube

17.12.2021, 11:55 Uhr
Kirche geht digital: Heiligabend auf YouTube

© Athina Tsimplostefanaki, NNZ

Die Zeit sei schon "sehr herausfordernd", gesteht Knut Cramer, seit einem Jahr Pfarrer in der evangelischen Christuskirche in Forchheim-Nord. "Wir wollen das Größtmögliche tun, dass die Menschen an Weihnachten sicher Gottesdienste feiern können und haben daher ein vielfältiges Angebot zusammengestellt."

Für all jene, die nicht in die Kirche kommen wollen, wird es zum Beispiel einen digitalen Gottesdienst geben, der über einen YouTube-Kanal abgerufen werden kann. "Da kann man dann vom Sofa aus von zu Hause Heiligabend feiern", so Pfarrer Cramer.

Beten beim Spazierengehen

Speziell für Familien wird Pfarrer Ulrich Bahr an Heiligabend einen Gottesdienst im Freien halten: Und zwar ab 15 Uhr an der Friedenskirche in Eggolsheim. Das werde eine Art Spaziergang mit verschiedenen Stationen, verrät Cramer.

Kirche geht digital: Heiligabend auf YouTube

© Athina Tsimplostefanaki, NNZ

Und natürlich finden am 24. Dezember auch ganz traditionelle Christvespern im Gotteshaus statt: um 15 und 17 Uhr in der Christuskirche sowie die Christmette um 22 Uhr ebenfalls in der Christuskirche. Hier gilt dann 3G, also geimpft, genesen und getestet, allerdings sei hier der Gottesdienstbesuch zumindest bisher, Stand 14. Dezember, ohne Anmeldung möglich, erläutert der Pfarrer. Im letzten Jahr seien an Heiligabend so wenige Menschen in die Kirche gekommen, dass "ich glaube, dass wir das so verantworten können".

Viel Mehrarbeit

"Insgesamt reagieren die Gläubigen auf die Corona-Pandemie ganz unterschiedlich", hat Cramer festgestellt. Die einen würden sich freuen, dass Gottesdienste wieder vor Ort stattfinden können, andere seien lieber vorsichtig und bleiben daher zu Hause. Weil man alle in irgendeiner Form bedienen möchte, "fahren wir jetzt eben dreigleisig: digital, im Freien und in der Kirche, aber mit einem guten Hygienekonzept". Das alles sei natürlich mit viel Mehrarbeit für Pfarrer und Ehrenamtliche verbunden. Aber diese Erfahrung machten Beschäftigte in anderen Bereichen ebenso.

Weil es die Corona-Regeln wie schon im vergangenen Jahr auch heuer nicht erlauben, einen Mitmachgottesdienst in gewohnter Form zu feiern, bieten die beiden evangelischen Kirchen online Kinder-Mitmach-Gottesdienste an, die ab 10 Uhr auf dem YouTube-Kanal „Evangelisch in Forchheim“ abrufbar sind.

Ganz in echt gibt es an Heiligabend dann um 15 Uhr einen Familiengottesdienst mit Krippenspiel, dafür muss man sich aber vorher anmelden. Das gilt ebenso für die Christvesper mit Pfarrer Enno Weidt ab 17 Uhr in der St. Johannis-Kirche. Anmelden müssen sich die Gläubigen auch für die Christvesper in der Pfarrkirche St. Georg in Effeltrich um 17.45 Uhr mit Pfarrer Michael Krug. Die Anmeldung zu den evangelischen Gottesdiensten in Forchheim ist über die Homepage www.forchheim-evangelisch.de möglich.

"Besondere Verantwortung"

"Als Christen tragen wir eine besondere Verantwortung im Umgang miteinander, das gilt besonders in Corona-Zeiten", schreibt Pfarrer Martin Emge, katholisches Pfarramt St. Martin in Forchheim. Das Pastoralteam des katholischen Seelsorgebereiches Forchheim habe daher zum Schutz aller Besucher und Ehrenamtlichen beschlossen, dass ab dem 24. Dezember bis zum 6. Januar für die Festgottesdienste an den Weihnachtsfeiertagen, zum Jahresschluss und an Dreikönig die 3G-Regel gilt. Werktags-Gottesdienste seien von dieser Regel aber ausgenommen.

Das bedeutet konkret: Ein aktueller Impf-, Genesungs- oder aktueller Testnachweis muss am Eingang zur Kirche dem Begrüßungsdienst vorgelegt werden. Von der 3G-Regel ausgenommen sind Kinder und Jugendliche unter zwölf Jahren, doch ab 1. Januar 2022 gilt in Bayern auch für unter Zwölfjährige die 3G-Regel.

Maske ist verpflichtend

Beim Betreten der Kirche sind FFP2-Masken verpflichtend, die auch am Sitzplatz getragen werden müssen – auch beim Beten und Singen, weil der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, schreibt Emge weiter. Die übrigen Vorsichtsmaßnahmen (Händedesinfektion und Lüften) würden natürlich beibehalten. Eine Registrierung der Gottesdienstteilnehmer sei nicht erforderlich. Weil für die Einlasskontrolle Wartezeiten eingeplant werden müssen, werde darum gebeten, rechtzeitig zu kommen.

Doch auch die katholische Kirche hat für Alternativangebote gesorgt: Wer weder geimpft, genesen oder getestet ist und dennoch einen Gottesdienst besuchen möchte, kann am 24. Dezember um 22 Uhr in Verklärung Christi oder im Schlossgarten von Thurn einen Weihnachtsgottesdienst besuchen. Am 1. Weihnachtsfeiertag werden zudem auch in Wimmelbach, Oesdorf und Poppendorf Gottesdienste im Freien angeboten.

Und auch hier gibt es digitale Angebote: Alle Gottesdienste in der Kirche St. Martin werden weiterhin im Livestream übertragen: youtube.com / St. Martin Forchheim. Weitere aufgezeichnete Gottesdienste auf: youtube.com / Katholische Pfarreien Hausen & Heroldsbach.

Unterschiedliche Regelungen

Generell gilt für Gläubige im Landkreis an Weihnachten: Wer einen Gottesdienst oder eine Christmette besuchen will, muss sich vorab genau informieren, was vor Ort gilt, da jede Kirche die Corona-Regelungen individuell handhabt, vor allem wenn es um die Anmeldung geht.

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