Kirchehrenbach: Plan für die nächsten 15 Jahre ist auf dem Weg

4.3.2021, 07:00 Uhr
Unerlaubtes Parken auf dem Gehweg ist nur eines der Probleme in der Kirchehrenbacher Hauptstraße. Mit dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (Isek) soll es zukunftsfähig gelöst werden. 

© Marquard Och Unerlaubtes Parken auf dem Gehweg ist nur eines der Probleme in der Kirchehrenbacher Hauptstraße. Mit dem Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzept (Isek) soll es zukunftsfähig gelöst werden. 

„Ein gutes Jahr Planung braucht es, wenn was Gescheites für das Walberladorf herausspringen soll“, legte die Expertin dem Gremium einiges an Mehrarbeit nahe.

Im ersten Schritt war im nichtöffentlichen Sitzungsteil die Besetzung der Lenkungsgruppe zu bestimmen, die üblicherweise Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) mit den Stellvertretern Michael Knörlein (CSU) und Konrad Galster (FW) anführt. Für die weiteren Personen aus Vereinen, Kirche, Handel, Handwerk, Landwirtschaft, Gastronomie und Elternbeiräten von Schule/Kita wurden Vorschläge gemacht, jedoch ist deren Mitwirkung erst abzufragen.

Die Leiterin der Städtebauplanung blickt auf eine 30-jährige Erfahrung zurück, als Referenzprojekte zeigte sie zahlreiche Maßnahmen im nordbayerischen Raum auf, zuletzt der Stadtentwicklung Pegnitz, aktuell in Haßfurt. 

So es die Pandemie zulässt, will Roschlau ab April die Bestandsanalyse die vielschichtigen Isek-Handlungsfelder wie Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaft, Wohnen, Verkehr, Kultur, Energie, Umwelt und Baulandentwicklung angehen. Der Blick gelte nach dem erfolgten Startgespräch zunächst dem historischen Ortskern: dem Erhalt der Baudenkmale, dem unübersehbaren „Parkdruck“ in der Hauptstraße sowie den Leerständen; hilfreich seien hier die teilweise schon vorliegenden Ergebnisse der Sozialraumanalyse. 

Bei größtenteils umgesetzten 15 Bebauungsplänen sollte mit Blick in die Landschaft – auf das Ehrenbürg-Naturschutzgebiet – nicht weiter verbaut werden, machte Claudia Roschlau schon mal eine Ansage. In die letztlich mit der Bezirksregierung abzustimmende Förderkulisse einbezogen werden könne die von CSU-Rat Johannes Bail angeregte, „optimierte“ Lenkung der Besucherströme zum Walberla. Ebenso aber auch die anstehende Ausstattung des Spielplatzes im Baugebiet „Hofäcker“, erhielt Bastian Holzschuh (CSU) Auskunft. „Aus objektiver Sicht haben wir einen Entwurf für die Entwicklung in den nächsten 15 Jahren vorliegen“, fasste die Gemeindechefin zusammen.

Seit 30 Jahren liegt der Kinderspielplatz im Baugebiet „Hofäcker“ brach, in der Januarsitzung brachte die Idee der hiesigen Landschaftsplanerin Irene Schneider – der Geräteausstattung eine Schwebeseilbahn anzufügen – Bewegung in die Geschichte. Aber auch die Befürchtung von Anwohnern um mehr Lärm, denn die Seilbahn könnte als Attraktion auswärtige Nutzer anlocken. 

Einer der Beschwerdeführer teilte jetzt mit: „Das liegt direkt vor meiner Haustür“ – er habe aber „kein Rederecht“, fuhr die Bürgermeisterin dazwischen. „Mit dem Lärmschutz für die Anwohner werden wir uns zu befassen haben“, machte SPD-Rat Rainer Gebhardt deutlich. Einig waren sich alle zum Vorschlag von Vizebürgermeister Knörlein, das Thema in den kommenden Ausschusssitzungen voranzutreiben.

"Von der Telekom abhängig"

Frustriert ob des „Stückwerks“ im Glasfasernetz, dass nach Förderungen von Bund und Land in der Gemeinde immer noch „weiße Flecken“ aufweist, sah sich der Gemeinderat verpflichtet, am neuen Markterkundungsverfahren teilzunehmen, das den „gigabitfähigen“ Ausbau des Breitbandnetzes zum Thema macht.  „Wir sind da doch schon von der Telekom abhängig“, zeigte Johannes Pieger (CSU) den engen Spielraum auf. 

Über 5000 Euro Einnahmen verzeichnete die Verwaltung aus der Turnhallenbelegung der letzten Jahre, coronabedingt waren diese 2020 auf 785 Euro geschrumpft; der Empfehlung der Bürgermeisterin, den Vereinen die Gebühren zu erlassen, folgte die Versammlung mit zwölf zu eins Zustimmung. 

Aus nichtöffentlicher Sitzung machte Anja Gebhardt die Auftragsvergabe zur Grenzpunktberechnung des Bebauungsplans „Obere Bärenleite“ für 2400 Euro an das Bamberger Ingenieurbüro Höhnen & Partner bekannt. 

Marquard Och

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