Kirchehrenbach: Urnen-Testfeld soll bei Entscheidung helfen

16.1.2019, 09:00 Uhr
Kirchehrenbach: Urnen-Testfeld soll bei Entscheidung helfen

© Hans-Joachim Winckler

Überlegt hat sich das Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) und sie startet damit eine eigentlich alte Diskussion erneut. Denn schon 2012, als eine Friedhofplanerin das Areal neu überdacht hatte, war von einem Urnenhügel die Rede. Die Gemeinde stand damals bei der Erweiterung des Friedhofs unter Zugzwang. Zur Eile hatte die Bürgermeisterin damals gemahnt, weil unter anderem nur noch wenig Platz für Familiengräber zur Verfügung stand.

„Im Plan für den Umbau ist der Hügel damals genehmigt worden“, sagt Gebhardt. Zu sehen ist er heute aber (noch) nicht. „Wir waren damals als Gemeinde vielleicht noch nicht bereit dazu“, sagt die Bürgermeisterin heute.

Lang habe die politische Gemeinde über das Wie beim Angebot der Bestattungsformen gesprochen. Mit dem Ergebnis, dass der Hügel mit Urnen zunächst abgelehnt wurde. Die CSU im Ort, so die Bürgermeisterin, habe im vergangenen Herbst aber ihre Meinung in puncto Urnengräber geändert und damit die Diskussion angestoßen.

Gebhardt befürwortet die Umsetzung der alten Pläne. Doch zunächst geht es nicht um den damals angedachten Urnenhügel, sondern um bloße Urnengräber. Dass sich in der Zukunft aber einmal ein Urnenhügel in Kirchehrenbach erhebt, schließt die Bürgermeisterin weiterhin nicht aus.
„Urnengräber können anonym sein, sind aber pflegeleicht“, sagt Gebhardt.

Nicht alle Angehörige von Verstorbenen lebten noch vor Ort in der Gemeinde und seien daher froh, einen Platz zum Trauern zu haben, der aber im Vergleich zum gewöhnlichen Grab weniger Pflege brauche.
„Wir stellen einen großen Zuspruch für Urnenbestattungen fest“, sagt Gebhardt. Das zeigt sich auch auf den Friedhöfen in anderen Gemeinden im Landkreis. Unter anderem bieten neben Gräbern auch Urnenstelen Platz für eine Beisetzung. Diese schließt Gebhardt für Kirchehrenbach jedoch aus.

Beispiel eingerichtet

Um Fakten zu schaffen, hat die Gemeinde ein Art Testfeld auf dem Gelände des Friedhofes geschaffen. Es soll nicht nur den Gemeinderäten, sondern auch den Bürgern als Veranschaulichung dienen. Steine können die Namen der Verstorbenen tragen. Gebhardt spricht von einer „schönen, gepflegten Ecke“.

Wahrscheinlich bis Februar haben die Räte noch Zeit, sich persönlich ein Bild zu verschaffen, bevor die Bürgermeisterin zunächst im Bauausschuss und dann im Gemeinderat die Gräber auf die Tagesordnung setzen will. Gebhardt könnte sich auch vorstellen, die Meinung der Bürger zu dem Thema einzuholen.

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