Kirchehrenbach: Von Trinkwasser-Notstand kann keine Rede sein

3.7.2019, 12:41 Uhr
Kirchehrenbach: Von Trinkwasser-Notstand kann keine Rede sein

© Archivfoto: Marquard Och

Reicht in Kirchehrenbach das Trinkwasser noch aus oder muss die Gemeinde bald den Wassernotstand ausrufen? Eine in der Öffentlichkeit lancierte Meldung der örtlichen CSU hat in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates zu verwunderten Stellungnahmen und viel Kopfschütteln geführt.

In der nichtöffentlichen Gemeinderatssitzung Anfang Juni wurde aufgrund geringerer Schüttungen der "Lochholz"- und der "Steigerquelle" die Fachfirma Dürrschmitt für die Untersuchung der Ursachen für den geringeren Ertrag beauftragt.

Ergebnisse dazu liegen bislang noch nicht vor. Umso mehr überraschte kürzlich eine öffentlich publizierte Meldung des CSU-Ortsverbandes, der jetzt in der Julisitzung des Rats ein schriftlich eingereichter Antrag des Ortsvorsitzenden und Vizebürgermeisters Michael Knörlein folgte: Es möge eine Probebohrung auf den als "Ausgleichsfläche" für Bebauungspläne ausgewiesenen "Egelseewiesen" im östlichen Wiesenttal durchgeführt werden, denn vermutlich befänden sich hier größere Grundwasservorkommen, ein zweiter Brunnen könne die "autarke" Wasserversorgung sichern, argumentierte der 2. Bürgermeister.

Ins Spiel gebracht worden war das Thema, das schon 2008 mal diskutiert worden war, vom früheren CSU-Bürgermeister Waldemar Hofmann beim CSU-Dämmerschoppen. "Nur um nichts zu vergessen" nahm Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) den Antrag auf "ausführliche Diskussion im Rat" entgegen.

Deutlicher waren die Anmerkungen aus der SPD-Fraktion zu dem CSU-Vorgehen. Elke Albert nannte die Veröffentlichung von Inhalten aus nichtöffentlicher Sitzung "bedenklich".

Rainer Gebhardt erhielt auf die Frage nach der Quelle für die Angabe, dass der Grundwasserspiegel im westlich Kirchehrenbachs gelegenen Flachbrunnen um zwei Meter gesunken sei, keine Antwort: "Ich weiß nicht, wo die Zahl herkommt, von den Forchheimer Stadtwerken kommt sie jedenfalls nicht – wir können den (angeblich) gesunkenen Grundwasserpegel gar nicht messen", wurde dem bei den Stadtwerken beschäftigten Gebhardt auf Anfrage hin mitgeteilt.

Zur weiteren CSU-Publikation (unter anderem: in den "Sickersträngen" laufe kein Wasser mehr) stellte der SPD-Rat klar: Die Schüttung der "Lochholzquelle" sei zurückgegangen, die "Steiger"-Quelle sei nicht versiegt, nur komme das Wasser an anderer Stelle heraus.

Den Grund dafür zu erkunden sei die Aufgabe der bereits beauftragten Fachfirma. Dass der 2008 in Betrieb gegangene Hochbehälter derzeit hauptsächlich mit Wasser aus dem Flachbrunnen im Wiesenttal gespeist wird, räumte die Gemeindechefin ein. Aber die Verlautbarung, "in Kirchehrenbach fließt kein Wasser mehr", wies Anja Gebhardt als falsch zurück.

Keine Kommentare