Energiesparen: Landratsamt Forchheim gibt Tipps zur Energetischen Sanierung

20.9.2020, 18:47 Uhr
Energiesparen: Landratsamt Forchheim gibt Tipps zur Energetischen Sanierung

© Arne Dedert/dpa

Die Energie- und Fördermittelberatung des Landratsamtes Forchheim hat zur Bayerischen Klimawoche einen Energieberatungstag angeboten. Die Beraterinnen und Berater haben Tipps zur Planung, Umsetzung und Förderung von energetischen Sanierungsmaßnahmen, energieeffizientem Bauen oder zur Nutzung erneuerbarer Energien: In diesem Teil geht es um die Energetische Sanierung von Bestandsgebäuden.

Ich möchte mein Wohnhaus energetisch sanieren. Wie gehe ich vor, wo fange ich an?

Herr Schneider (Energieberater): Sofern das Gebäude umfassend saniert werden soll, ist eine Vor-Ort-Beratung durch einen qualifizierten Energieberater zu empfehlen. Dieser schaut sich das Wohnhaus vom Keller bis zum Dach an und kann aufgrund der Beschaffenheit des Mauerwerks und der Heiztechnik konkrete Empfehlungen zur richtigen Vorgehensweise geben. Sofern das Dachgeschoss nicht ausgebaut ist, wäre es ausreichend, die oberste Geschossdecke zu dämmen. Auch der Einbau neuer Fenster kann eine Energieeinsparung von circa zehn bis 15 Prozent bewirken. 

Frau Galster (Energie-/Fördermittelexpertin des Landratsamtes): Diese Energieberatung für Wohngebäude vor Ort wird seit Februar 2020 vom Bund sogar mit 80 Prozent bezuschusst. Um die Beantragung kümmert sich der Energieberater.

Kann ich Maßnahmen in Eigenregie durchführen und die KfW-Förderung nutzen?

Herr Schneider: Die Arbeiten müssen fachgerecht ausgeführt werden. Ein gewisses Maß Eigenleistung ist bei einfachen Arbeiten, wie zum Beispiel dem Verlegen der Dämmung möglich. Der Energieberater muss nach Abschluss der Arbeiten die korrekte Ausführung gegenüber der KfW bestätigen.

Dämm-Maßnahmen verhindern, dass Energie über die Gebäudehülle verloren geht. Aber andererseits habe ich Angst, dass sich dann Schimmel im Haus bildet? Ist diese Befürchtung begründet?
Herr Schneider: Da das Gebäude nun dichter ist, muss zuverlässig mehrmals am Tag gelüftet werden, um die zum Beispiel beim Duschen und Kochen entstehende Feuchtigkeit nach außen zu transportieren. Schimmel entsteht aufgrund zu hoher Feuchtigkeit im Gebäude, nicht wegen der fachgerechten Dämmung.

Welche Fördermittel kann ich für Fenstererneuerung und Dämm-Maßnahmen in Anspruch nehmen und was ist zu beachten?

Frau Galster (Energie-/Fördermittelexpertin des Landratsamtes):
Für energetische Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden, wie zum Beispiel den Austausch der Fenster, die Dämmung des Daches bzw. der Außenwände oder den Anschluss an ein Nahwärmenetz können Eigentümer von Ein- und Zweifamilienhäusern von der KfW-Bankengruppe über das Programm Energieeffizient Sanieren einen Zuschuss von bis zu 40 Prozent der Investitionskosten bekommen.

Die Antragstellung erfolgt vor Beginn der Bauarbeiten elektronisch über das Zuschussportal der KfW (www.kfw.de/zuschussportal), es ist jedoch vorher die Bestätigung eines Energieberaters notwendig. Alternativ steht eine Kreditvariante mit einem Zinssatz von derzeit ca. 0.75 Prozent und einem Tilgungszuschuss von ebenfalls bis zu 40 Prozent zur Verfügung. Die Antragstellung läuft in diesem Fall über die Hausbank.

Wo finde ich einen Energieberater?

Anerkannte, qualifizierte Energieberater aus der Region findet man in der Liste unter www.lra-fo.de/klima, „Energieinformation“ oder unter www.energie-effizienz-experten.de unter Eingabe der Postleitzahl und der Expertensuche. Für die Beantragung von KfW-Fördermitteln, muss dieser durch die KfW zertifiziert sein.

nn