Klimawandel und Borkenkäfer: Sorge um den Wald von Eggolsheim

28.11.2020, 12:00 Uhr
Klimawandel, Trockenheit und die Folgen sind auch im Gemeindewald von Eggolsheim zu sehen. Im Hintergrund der Schießberg oberhalb von Unterstürmig. Auch dort ist Käferholz zu entfernen. 

© Marquard Och (Archivbild) Klimawandel, Trockenheit und die Folgen sind auch im Gemeindewald von Eggolsheim zu sehen. Im Hintergrund der Schießberg oberhalb von Unterstürmig. Auch dort ist Käferholz zu entfernen. 

Allgemein auf den Klimawandel und die Trockenheit ab 2018 bezogen machte Koch deutlich: „Die Wälder sterben ab, die Holzberge wachsen in den Himmel, die Preise sind am Boden, die grüne Bank ist pleite.“

Hauptproblem: Borkenkäfer

Weniger als ein Drittel der Wirtschaftsfläche ist Nadelwald, 20 Prozent Fichte, 60 Prozent Kiefer und Lärche. Hauptproblem ist seit dem Vorjahr der Borkenkäfer, betroffen sind Standorte in Kauernhofen, Weigelshofen und Drosendorf. Auf 20 Hektar stehen 235 Festmeter Käferholz. In Drosendorf befördert Pilzbefall das Eschentriebsterben. 

Angestrebt sei der höhere Anteil von „Totholz“, zehn Prozent pro Hektar. Wiederaufforstungen in Kauernhofen und Weigelshofen sind geplant, so Koch. In Unterstürmig gäben die ausgeführten Anpflanzungen von 15 klimaresistenten Baumarten, darunter Atlaszeder, Rotbuche, Baumhasel, Elsbeere, Kastanie und Walnuß, Anlass zur Hoffnung, dass Enkel und Urenkel der „Aktie“ Wald wieder etwas entnehmen können, meinte der Förster.

Bei den 28.000 Euro Einnahmen 2019 kamen 9000 Euro aus dem Holzverkauf, 16.000 Euro waren Fördergelder für Anpflanzungen. In den 23.000 Euro Gesamtausgaben enthalten sind 3600 Euro Vertragsentgelt für die WBV und 18.000 Euro für die Pflanzarbeiten. Der Überschuss beträgt demnach 5000 Euro. Aktuell betragen die Einnahmen 2020 rund 4000 Euro. Im Ausblick auf 2021 erwartet Koch, dass sich Einnahmen und Ausgaben decken.

Aber: Einnahmen aus Holzverkauf seien nicht zu erwarten. Womöglich werden Fördergelder in Anspruch genommen. Der Borkenkäfer werde weiter massive Probleme bereiten, so Koch, das Absterben des „Noch-Fichtenbestands“ sei nicht auszuschließen, befürchtet er. 

Kontrolle ist angesagt

Auskunft erhielt Vizebürgermeister Georg Eismann (CSU) auf das Verhalten, wenn Übergriffe von käferbefallenem auf gesundem Wald drohten. 

Er werde mit Besitzern reden, Käferholz zu fällen, denn eigentlich müssten jetzt alle Privateigentümer raus und kontrollieren – doch viele seien damit überfordert, merkte Koch dem Szenario an. 

CSU-Sprecher Hans-Jürgen Dittmann begrüßte es als Jäger, mit neuen Baumarten den Wald auch für Wildtiere umzubauen; mit der Nichtbekämpfung des Schwammspinners in den Eichenwäldern oberhalb des Ortsteils Unterstürmig sei der Kelch nochmal vorübergegangen, aber ohne den Einsatz von Chemie sei das auch schon mal schief gegangen, erinnerte Dittmann: Alles Grüne sei abgefressen worden, warnte er.

Bürgerbundrat Stefan Pfister erinnerte an den Versuch mit „Waldtausch“ eine Art Flurbereinigung durchzuführen, die in Gasseldorf und Unterleinleiter funktionierte; in Eggolsheim nicht aber, bedauerte Bürgermeister Claus Schwarzmann (BB) – dabei stünde einer Neuauflage der Verhandlungen nichts entgegen, bestätigte Matthias Koch. 

Marquard Och

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