Knackpunkt Lindelberghalle: Wie geht’s weiter?

16.1.2020, 17:54 Uhr
Knackpunkt Lindelberghalle: Wie geht’s weiter?

© Foto: Petra Malbrich

Eine 20-fach höhere Pro-Kopf-Verschuldung der Gemeindebürger binnen zwei Jahren – die Jungen Bürger machen dafür die Sanierung der Lindelberghalle verantwortlich. Bei ihrer Aufstellungsversammlung haben sie alle vier Bewerber um den Rathaussessel bei einer Podiumsdiskussion befragt.

Die erste Frage bestand aus zwei Teilen. Sagen die Bewerber Ja oder Nein zur Halle? Drei Kandidaten erklärten einstimmig Ja. "Ja, mit Einschränkungen", meinte Edmund Ulm (CSU). Den finanziellen Hintergrund müsse man seiner Meinung nach in den Griff bekommen und dazu in den Dialog mit den Bürgern treten. Ab Mai, wenn der neue Rathauschef sein Amt antrete, könnten alle Unterlagen zur Halle gesichtet werden. Was beantragt wurde und was noch abgearbeitet werden müsse.

Mit möglichen Investoren hat Ulm bereits gesprochen. Auch eine Bürgerbeteiligung an der Halle könne er sich vorstellen. Oder ein Neuanfang beim Ausbau.

"Ja, aber finanzierbar zu Ende bringen", dazu bekannte sich Barbara Poneleit (Grüne). Dazu müsse im Vorfeld abgeklärt werden, wie viele Vereine für wie viel Zeit die Halle nutzen. Ein Kandidat der Grünen-Gemeinderatsliste habe sich die Unterlagen in der Verwaltung geholt und die Pläne überarbeitet. Dies werde in der nächsten Gemeinderatssitzung vorgestellt werden.

"Ja", ohne Einschränkung meinte Uwe Zollikofer (Igensdorfer Umland IU). Die Halle sei 40 Jahre alt und jeder Hausbesitzer wisse, dass nach dieser Zeit Sanierungen stattfinden müssen. Wer das vernachlässigt, müsse eine Generalsanierung durchführen. So nun bei der Halle. Allerdings betrachtet er die Halle in drei Abschnitten.

Der erste Teil sei die einfach realisierbare Veranstaltungshalle. "Wir brauchen nicht alles vom Feinsten", meinte Zollikofer. Über Agenturen könne eine Belegung tagsüber festgesetzt werden. Dann erst könne man sich den beiden anderen Teilen widmen, der Wirtschaft und dem Untergeschoss. Da würde auch die Frage einer anderen Nutzung überprüft werden.

Ein "Jein" gab der Freie Wähler- Kandidat Hartmut Kreisl als Antwort. Die Entscheidung sollten die Bürger treffen, denn sie seien es, mit deren Geld die Halle saniert werden würde. "Die Steuergelder sind nur einmal da", sagte Kreisl. Wird das Geld der Steuerzahler nun in die Halle gesteckt oder damit beispielsweise die Schulturnhalle ausgebessert? Wie also soll das vorhandene Geld verwendet werden?

"Wir müssen die Halle nicht übers Knie biegen. Ein Lokal ist nicht mehr da", meinte Kreisl, der deshalb diese schwierige Frage nicht einfach mit Ja oder Nein beantworten kann und dem Bürger, der das finanzieren muss, in seiner Entscheidung nicht vorgreifen möchte, wie er sagte.

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