Kommentar: Büttners seltsame Haltung zum Mobilitätskonzept

23.10.2020, 06:00 Uhr

Geht es um den Klimaschutz, kann man Reiner Büttner gewiss nicht unterstellen, es nicht ernst zu meinen. Das Thema nahm einen der vordersten Plätze auf seiner Agenda ein, als er – als Einziger – den Mut hatte, gegen Platzhirsch Ulm bei der Landratswahl anzutreten. Doch seine jetzige Haltung im Mobilitätsausschuss ist befremdlich. Ein erstes Rahmenkonzept für eine nachhaltige Mobilität im Landkreis mit der Begründung abzulehnen, dass es einem nicht weit genug gehe? Sein gutes Recht als gewählter Kreisrat. Nur: Dann sollte man auch Argumente haben, die nicht so vage daherkommen wie „kein großer Wurf“, „das große Ganze betrachten“ oder „von oben nach unten denken“.

Büttner unterstellt dem Konzept einerseits, zu unkonkret zu sein – und bemüht dafür andererseits noch unkonkretere Floskeln. Wie die Menschen in Zukunft mobil bleiben können, ohne der Umwelt so zu schaden wie bisher – das ist eine Frage für Generationen. Die womöglich nie endgültig beantwortet werden kann. Eine große, globale Frage. Müßig zu erwähnen, dass der Landkreis hier auf die Hilfe des Staates angewiesen ist, auf seine Programme und vor allem auf sein Geld.

Das weiß Büttner genauso gut wie Klimamanager Dominik Bigge, der die Inhalte seines umfangreichen (und im Entstehen begriffenen) Mobilitätskonzepts deshalb auch nach genau diesem Grundsatz ausgerichtet hat. Es ist eben der erste, kleine Schritt – der aber dringend nötig ist, und auf den man aufbauen kann. Denn, mit Verlaub, für das „große Ganze“ sind die Möglichkeiten des Landkreises Forchheim allein zu klein.

PHILIPP ROTHENBACHER

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