Kommentar zur Maskenpflicht in Schulen: "Zwei Wochen sind zu lang"

14.9.2020, 12:34 Uhr

Schule in Zeiten der Pandemie ist anstrengend, aber machbar. Die Maskenpflicht besteht zunächst für die ersten zwei Wochen, was nach den bisherigen Erkenntnissen des Infektionsgeschehens verständlich ist: Zwei Wochen nach den Ferien sollten dort stattgefundene Infektionen nicht mehr ansteckend sein.

Nun allerdings meldet die Forschung neue Erkenntnisse: Ansteckend sind positiv getestete Menschen offenbar nur fünf bis sieben Tage lang. Darauf sollte auch die Politik schnell reagieren und die Rahmenvorgaben für die Schulen ändern. So könnten und sollten auch die zwei in Quarantäne geschickten Klassen des Ehrenbürg-Gymnasiums früher als derzeit geplant wieder in die Schule zurückkehren.

Zu diesem Fall noch ein Wort: Schulleitung, Eltern und Schüler/innen haben nach derzeitigem Wissensstand alles richtig gemacht, entsprechend ihrer Pflichten. Die beleidigenden, besserwisserischen, aggressiven Töne, die auf lokalen Social-Media-Plattformen gegenüber den Betroffenen geäußert werden, auch von Beamt/innen, machen wieder einmal fassungslos. Wer positiv Getestete öffentlich mit Dreck bewirft, sollte nicht mit Begriffen wie "Frieden", "Liebe" und "Freiheit" hantieren. Man möchte ihnen zurufen: Habt ihr keine Kinderstube? Kennt ihr nicht so etwas wie Respekt vor anderen Menschen? Oder Rücksichtnahme auf Gefühle in ohnehin schwierigen Zeiten?


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Diejenigen mögen sich melden, die glauben, sie hätten den Stein der Weisen gefunden und nach ihrem Rezept könnten alle Länder dieser Erde die Pandemie schadlos überstehen. Masken schützen. Ihren Träger, aber auch die Umgebung, weil ein Mund-Nasen-Schutz die Ausbreitung der Aerosole stark begrenzt. Dort wo die Maskenpflicht nicht eingehalten wird, steigen die Infiziertenzahlen. Die Symptomatik einer Erkrankung reicht von keinerlei Beschwerden bis Organversagen – niemand weiß, wie es ihn selbst treffen würde. Wer heute das Ende der Maskenpflicht fordert, handelt egoistisch und unverantwortlich, so lange es keine wirkungsvollen Medikamente oder einen Impfstoff gibt. Mulrich.graser@pressenetz.de