Kunstrad-Profi Lukas Kohl ist heute bei "Ninja Warrior" auf RTL

23.10.2020, 16:41 Uhr
Kunstrad-Profi Lukas Kohl ist heute bei

© Foto: Markus Hertrich/TVNOW

Lukas Kohl vom RMSV Kirchehrenbach steht anscheinend auf solch einen Nervenkitzel. Lange hat er seinen Ausflug in den "Entertainment-Sport" geheim gehalten, doch jetzt kann er stolz verkünden, dass er am Freitagabend zur besten Sendezeit auf RTL bei "Ninja Warrior Germany" zu sehen sein wird.

Das ist durchaus eine Leistung, denn als er sich im Dezember 2019 bewarb, gab es noch Zigtausend Mitstreiter, 13.000 wurden zu den Sporttests im Januar eingeladen – und im März erfuhr der 24-jährige Ebermannstädter, dass er tatsächlich die Vorrunde der besten 300 erreicht hatte. "Das war schon eine tolle Nachricht", sagt Lukas Kohl.

Hangeln im Elternhaus

Die Nachricht erreichte ihn (und alle anderen) zu einem Zeitpunkt, zu dem wegen der strengen Corona-Einschränkungen nicht im entferntesten an eine gezielte Vorbereitung zu denken war. Sämtliche Sportstätten waren geschlossen, nur wer selbst eine Trainingshalle besitzt oder sich im Garten einen Parcours leisten kann, konnte sein Programm durchziehen. Lukas Kohl musste sich an den Treppen im elterlichen Haus in Wohlmuthshüll hochziehen – man muss eben flexibel sein.

Doch wie kommt ein Kunstradfahrer zu den "Ninja Warriors"? Die Show gibt es heuer zum fünften Mal. Und sie läuft immer im Herbst. Zu der Jahreszeit, in der für die Kunstradfahrer der Weltklasse die wichtigsten Wettkämpfe anstehen. Lukas Kohl saß da am Freitagabend oft im Hotelzimmer und bewunderte Kraft, Ausdauer und Körperbeherrschung der Teilnehmer.

Als in Erlangen das "Warrior‘s Luck" eröffnete, war Kohl dort sofort Stammgast und einmal die Woche in der Trainingshalle. "Das war für mich der optimale Ausgleich zum Kunstradfahren", berichtet er. Sein Schwerpunkt bleibe aber natürlich die Akrobatik auf dem Rad, selbst als er von seiner Nominierung für den Sporttest bei RTL erfuhr, erhöhte er die Intensität nicht.

So sah er sich dort selbst "eher im Mittelfeld. Da gibt es ja Leute, die endlos lange Klimmzüge oder Liegestütze machen können". Hangeln, Hochsprung aus dem Stand und Balanceübungen standen sonst noch auf dem Programm. Letzteres kam dem Ebermannstädter natürlich entgegen, dennoch bangte er, ob das reichen würde. Im März kam grünes Licht: Er war dabei bei den Aufzeichnungen im Mai. Die fanden in der Kölner RTL-Zentrale statt, die Teilnehmer mussten einen Tag vorher anreisen, wurden auf Corona getestet und mussten tags darauf nach dem Testergebnis auf den heuer längeren und schwereren Parcours, weil viele Teilnehmer ausgesiebt werden mussten. Wegen der Pandemie verzichtete der Sender auf eine Runde.

Und auf Zuschauer. Kohl dazu: "Stattdessen durften wir Teilnehmer uns gegenseitig anfeuern. Normalerweise sieht jeder die Aufgaben nur einmal kurz vor seinem Start, diesmal war es für mich ein großer Vorteil zu sehen, wie die anderen die Hindernisse bewältigen. Da konnte ich einiges abschauen."

Ungewohnte Übung

Ob er es ins Halbfinale geschafft hat, darf er natürlich vor der Ausstrahlung der Show nicht verraten. Aber immerhin weiß er: "Ich werde zu sehen sein, auch mit einer kleinen Kunstrad-Einspielung." Und sein primäres Ziel hat er geschafft: nicht am ersten Hindernis zu scheitern. "Das war eine Balance-Übung, da hätte ich mich schon gescheit geärgert." Aber ein vierfacher Weltmeister ist dann auch nicht wirklich aufgeregt, wenn es los geht – selbst bei einer solch ungewohnten Übung.

Ob er in der nächsten Runde noch einmal zu sehen ist, wird am Freitagabend verkündet. Lukas Kohl weiß es selbstverständlich längst, fordert aber seine Fans auf, ihm dennoch kräftig die Daumen zu drücken: "Das hilft bestimmt!"

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